Dittsche, 46. Kalenderwoche 2012

Nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder Chefvisite am Sonntagabend. Lärmend kommt Dittsche in den Imbiss und bläst auf einer Trompete die James-Bond-Titelmelodie, sodass Schildkröte sogar kurz beeindruckt scheint, während Ingo glaubt, dass in der Trompete ein Lautsprecher ist, weil er Dittsche nicht zutraut, dass er Trompete spielen kann. Plötzlich geht aber in seiner Pfandflaschentüte wieder das Lied von vorne los und Dittsche ist entlarvt. Eine leichte Klanghilfe nennt er das, er selbst könne spielen und mache nur das Gleiche wie die Spastelruther Katzen. Ingo erklärt Dittsche aber den Unterschied, er habe Playback gemacht, die anderen hätten sich im Studio Profis dazugeholt, während sie auf der Bühne selbst spielen. Dittsche hat als James Bomb die Lizenz zum Tröten, mit Giovannis Musikgerät hätte er die zeitgemäße Musik extra einstudiert, er werde aber überall angefeindet. Im Haus hätte er einen vorweihnachtlichen Markt mit Gebäck organisiert, er werde aber angefeindet, vor allem von Gropinski, der neu im Haus ist und jetzt in Onuseis Wohnung wohnt. Ein alleinstehender Polizist, der Dittsche nicht leiden kann.

Der abgerundete Tresen stört Dittsche, er kann sich nicht mehr richtig drauflümmeln. Dittsche vermisst immer noch die Belobigung für seinen Auftritt, auch die Kastelruther Spatzen würden nicht gelobt und sollen raus aus dem Land, nach China, und bekommen dort wieder einen Job. Der neue Machthaber in China, Peng (wie das Geräusch seiner Flasche), ein reiner Knall-Chinese mit einer singenden und schon berühmten Frau, lässt seine Frau nicht mehr auftreten, weil die nicht berühmter sein darf als er. Und da ist Dittsche Frau Merkel eingefallen, die auch berühmter ist als ihr Mann: Die könnte beim nächsten Mal die Spatzen mit nach China nehmen, damit die Frau, die nicht mehr auftreten, mit den Spatzen auf die Bühne kann, damit die zu ihrer Musik die Lippen bewegen.
Ingo zweifelt daran, dass Dittsche überhaupt irgendeine Ahnung von China hat und einen Chinesen kennt, er kennt Chop Suez, mit Giovanni war er auch mal in der Lotusblüte und hat 124 gegessen. Das andere Flair hat ihn beeindruckt und zu der Mimimi-Musik der Chinesen würden die Spatzen mit ihren Lederhosen wunderbar passen. Ein paar Reismatten und Algen können sie sich umhängen, dann wäre es original.

Putin läuft nicht mehr richtig, die neue Vitrine lenkt Dittsche nur kurz ab, er glaubt aber nicht an Putins Story vom Leichtflugzeug in einem Möwenschwarm, er ist überzeugt, Putin ist mit dem Batman-Kostüm abgestürzt und hat sich wehgetan. Merkel nimmt dann beim nächsten Mal Menowin oder einen der anderen DSDS-Leute mit und tauscht die gegen Pussy Riot aus, weil die bei uns nicht mehr gebraucht werden.

Knut kommt mal wieder vorbei und beschwert sich über die neblige Suppe vor der Tür: Dittsche erklärt gleich, dass die Queen für 8,30€ die Stunde eine Putzfrau für ihren Palast sucht. Sie sauge Teile des Palastes selbst, könne aber Gottschalks Putzfrau übernehmen, da der sein Schloss am Rhein verkauft hat. Über 700 Zimmer bekommt man mal nicht eben an einem Tag gefeudelt, das wären schon eine ganze Menge für 8,30€, Ingo zweifelt daran, dass Gottschalks Putzfrau dafür die nötige Erfahrung mitbringt. Dittsche ist verwirrt, weil Ingo von mehreren Flügeln spricht, während es Dittsche wichtiger ist, dass die von der Queen benöigte Putzarme eher mehrere Arme bräuchte. Die Pandas aus dem Londoner Zoo könnte man darauf abrichten, den Staub energiesparend dort aufzunehmen, wo er passiert. Und Ingo ergänzt, dass die auch keine 8,30€ kosten würden.

Knuts Essensbestellung beäugt Dittsche argwöhnisch, die großen Allabastersäle seien aber nicht das Problem, Staubfänger #1 im Palast seien die Heizkörper mit den riesigen Rippen. Die Beefeater mit den großen Mützen sollten als Staubwedel nach dem Dienst noch durch den Palast laufen und den Staub von den Bärentatzen wegfeudeln. Die Beefeater sehen aber vieles, was sie nicht sehen dürfen, folglich müssen sie Sachen auch vergessen. Da das Gehirn unter Druck am ehesten vergisst, müssten die Beefeater-Gehirne kalt werden, damit es sich zusammenzieht und so Druck entsteht. Reinhold Messner ist nur deshalb 8-mal auf den Mont Blanc, weil das da oben ohne Mütze zu kalt war und er das jedes Mal wieder vergessen hat. Während die nass gemacht werden und frieren, werden sie auf Drehscheiben gestellt und der Rolls Royce durchgefahren, damit der auch gleich noch sauber wird. Alles wäre in der Zeitung gestanden, rechtfertigt sich Dittsche, weil ihm Knut und Ingo nicht glauben wollen. Dittsche hat das auch ausprobiert, am Papagei seines neuen Nachbarn, den er füttern sollte. Die Geräusche des Papageis hat Dittsche als Hinweis darauf verstanden, er solle die Heizungen entlüften. Als er das Ventil aufgedreht hat, ist dann der ganze Glühwein rausgelaufen, den er anlässlich seiner Weihnachtsfeier ins System eingefüllt hat, damit er sich selbst erhitzt. Die Sauerei wollte er wegmachen, dazu hat er den Papagei ganz kurz für Kühlung in die Truhe gepackt. Als unten jemand gestürzt ist, musste Dittsche helfen, daher hat er den gekühlten Papagei vergessen. Er hat noch gelebt, war aber sehr still, als er ihn wieder rausgeholt hat.

Schildkröte ist das alles egal, er hat Feierabend, weshalb Dittsche die Klappe halten soll.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“