Dittsche, 47. Kalenderwoche 2010

Chefvisite. Dittsche kommt ohne Pfandflaschen in den Imbiss und braucht auf einen Schrecken ein Bier, Ingo stellt gleich fest, dass Dittsche rot unter dem Auge ist, als er sein Auge anfasst, schimpft Dittsche und vergleicht sich mit Bernie Ecclestone, dem Mann mit dem Zwiebelauge. Giovanni ist das Thema, der hat Dittsches Leergut noch in seinem Auto, er hat Dittsche während der Fahrt rausgeschmissen, weil Dittsche Giovannis Handy im Bahnhof verloren hat. Ingo versteht nicht, was Dittsche mit Giovannis Handy zu tun hat. Frau Karger sollte anrufen, wenn das Paket angekommen ist, Ingo versteht nur Bahnhof und vermutet einen Geheimsprache. „Das Paket ist unterwegs.“ Angefangen hat alles damit, dass es in Hamburg glatt ist und überhaupt, die Regierung ist zusammengebrochen, was Ingo noch nicht wusste, auch wenn ihm das immer klar gewesen sein will. In Hamburg dürften alle mal regieren, Schill sei aber jetzt Fliesenleger bei Fidel Castro. In Hamburg werden überall Kästen mit Sand aufgebaut, für den Fall, dass es glatt wird. Auch bei Giovannis Parzelle wird ein Kasten aufgestellt, Dittsche war dort, um beim Ausmisten zu helfen und allerlei Dinge gefunden, Sachen eben. Vieles wollte Giovannis – Dittsche braucht schon das zweite Getränk – wegschmeißen, aber Dittsche hat eine andere Verwendung im Auge und vermutet Sarrazin im Süßstoff, was Ingo aber aufklärt, Saccharin sei etwas anderes. Dittsche wollte Frau Karger etwas von Giovannis Sperrmüll schenken, wegen der Antimaterie kann Dittsche aber nicht im Haus aufschlagen und musste sich anderweitig orientieren. Igrnedwelche Krümel lenken vom Gespräch ab

Frau Karger ist seit einer Woche in Bad Bevensen und Dittsche hat sich gedacht, ihr ein Überraschungspaket zu schnüren, Grillanzünder, Drähte, Unkraut-Ex, Reste, Sachen eben, alles für Frau Karger. Eine reine Weltidee sei es gewesen, weil die Post ja wegen des Weihnachtsgeschäfts so viel zu tun hat. Seine Idee hat er auch gleich umgesetzt und hat das Paket – mit Hansaplast verschnürt – im Zug nach Bad Bevensen auf dem Klo deponiert und das Paket auf die Reise geschickt. Ingo vermutet schon, wie es weitergeht, Dittsche regt sich auf, dass ihm Ingo nichts zutraut, aber er erzählt unbekümmert weiter, weil er das im Zug verankerte Paket an Frau Karger übergeben wollte, daher hat er Giovannis Handy gehabt, um sie anzurufen, um sie über die Ankunft des Überraschungsgeschenks zu informieren. Alles scheint auch geklappt zu haben, er hat ihr auch eine alte „Frau im Spiegel“ gekauft, weil diese am Sonntag weniger koste, der Zug ist losgefahren und Dittsche wollte gerade telefonieren, als er gemerkt hat, dass das Handy weg ist. Einen Euro hatte er noch, damit hat er von einer Telefonzelle aus Giovannis Handy angerufen, ist zurück auf den Bahnsteig, um das Handy zu hören, aber die Suche war erfolglos. Das Geld war aufgebraucht, obwohl er Frau Karger anrufen wollte, da das Handy weg war, hat er von Giovannis obendrein einen auf die Nuss bekommen. Er ist immer noch besorgt, dass Frau Karger ihre Überraschung nicht bekommt, die eingesparten Transportkosten sind ihm immer noch sehr wichtig. Giovanni solle sich nicht so aufregen, der Papst habe auch kein Handy. Der Papst ist nicht nur ein Papst, sondern auch ein reiner Ratzinger. Schon immer. Seit er ein Benedikt ist, bekommt er den Namen abtrainiert. Wie der Papst hat auch Dittsche eine Sultanate, vielleicht hat er auch eine Vakuumhose an wie Michael Ballack, die Dittsche dem ahnungslosen Ingo erklärt. „Camillo und Peppone“ schaue der Papst gerne an, „Pater Braun“ mit dem roten Stuhl findet Dittsche eigentlich naheliegender. Dittsche philosophiert über Benedikts Lampenfieber, das er diesem bei 50 Sprachen auch zugestehen will. Der Vergleich mit 25.000 Würsten hinkt ein wenig, Dittsche Erklärung des Wortes „Lampenfieber“ ist dafür großartig. Ingo kann den Begriff mit Rampenlicht und Bühne und der Aufregung zwar erklären, das gefällt Dittsche aber nicht. Wie das Helferlein von Daniel Düsentrieb leuchte Ratzingers Kopf, wenn er aufgeregt sei, eine spezielle Technik ermögliche es ihm, in 50 Sprache Obi-Wan-Kenobi aufzusagen. Die Parabel-Parabolmütze ist oben mit Alu ausgeschlagen, damit empfängt sie Sprachenstrahlen aus dem All und so kann Benedikt zeitverzögert das sprechen, was ihm einer mit dem Mikrofon einflüstert. Die Parabelmütze ist nicht umsonst so groß, er hat ja keine Bienenstockfrisur wie Maria Hellweig, die gerade gestorben ist, innen drin ist eine Balsaholzkrempe, die den Schweiß aufnimmt, diesen in die Parabelmütze transportiert, die dort abkühlt und wieder nach unten kühlt.

Zwei Polizisten kommen in den Imbiss und klären „Herrn Dittsche“ über seine Rechte auf, weil in einem Zug ein verdächtiges Paket gefunden wurde, das er unter ein Waschbecken in einem Zug geklebt hat, und damit für großes Chaos in Hamburg-Harburg gesorgt hat. Mit dem Inhalt könne man einen Sprengsatz bauen.  Sie nehmen Dittsche mit auf die Wache, obwohl Ingo noch ein gutes Wort für Dittsche eingelegt hat. Schildkröte regt sich kurz auf, weil Dittsche nur Scheiße im Kopf habe, Knut ist fassungslos, dann erzählt Ingo Knut, was passiert ist. Sie trösten sich damit, damit Dittsche wenigstens warm schläft heute Nacht, alle hoffen, dass Dittsche wieder aus der Nummer rauskommt, ein wenig verzweifelt ist Ingo allerdings schon, weil er sich Woche für Woche den Mund fuselig redet und Dittsche doch immer wieder Bockmist baut.

Prädikat: Weltfolge.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“