Dittsche, 48. Kalenderwoche 2011

Chefvisite, stand by your man. Kröti und Ingo werden begrüßt und der warme Händedruck erzeugt durch die Reibung ein muggeliges Gefühl und das Bier macht ein tolles Geräusch. Dittsche hat einen ordentlichen Brand und er konnte sich eben fast nicht entscheiden, ob er auf dem Sofa bleiben soll oder Gottschalk bei Jauch schauen soll. Er hatte nicht damit gerechnet, aber gestern Abend hat sich mehr als eine salzige Träne aus dem Auge herausgepusenmuggelt. Günther Jauch hat sich noch nicht entschieden und Dittsche hält es auch nicht für möglich, dass Gottschalks Bruder den Job übernimmt, um die alten Anzüge aufzutragen, da der aber bei der Post angestellt ist, wird das wohl nicht klappen. Jetzt gerade sitzt der Gottschalk also bei Jauch und redet mit ihm und Dittsche kann es sich nicht vorstellen, dass gleich die ganze Suche von vorne losginge. Ingo ist genervt, weil er das Thema über hat, Dittsche lässt aber nicht locker und geht davon aus, dass für den Fall, dass Jauch echt übernimmt, die Suche für Jauchs Nachfolge losgeht. Ein reiner Frischer, der was weiß, nicht so viel sabbelt, der schön sitzt, Kröti ist die Idealbesetzung für die Jauch-Nachfolge, er muss sich nur daran gewöhnen, dass er dann auf der anderen Seite sitzen muss. Raab soll übernehmen und Klitschko „Schlag den Raab“, da der momentan eh eine Nierenproblematik hat. Bushido könnte das natürlich auch machen, schließlich gibt es ja viele, die dem halben Hähnchen mal eine auf die Mütze geben wollen, Peter Maffay ersetzt dann Bushido, nur stellt sich dann das Problem, dass für Maffay keiner mehr da ist. Chris de Burgh, schlägt Ingo vor, worüber beide erst einmal lachen müssen, aber für Dittsche ist das natürlich auch logisch, denn so schließt sich der Kreis, da  der Kleine ja oft genug bei „Wetten dass..?“ aufgetreten ist.

Dittsche arbeitet an einer neuen Verheizung, er möchte sich als Heizkörper appellieren lassen, der Mensch ist schließlich dazu gemacht, sich selbst zu heizen, damit er nicht von den großen Energieversorgern abhängig ist. Dittsche findet es im Imbiss so kalt, dass man auf der Heizung nicht einmal eine Badehose trocknen könnte.  Ingos Erklärungsversuch, jetzt sei schon die Nachtschaltung aktiviert, interessiert den Meister aber nicht, er beschäftigt sich mit der Eigenhitze des Menschen, der selbst ein Heizkörper ist, von Natur aus. 37,2°C, die Lebewesen robben sich aneinander und der Stall, der Holzverschlag, alles wird warm, wie früher in der Höhle. Wenn die Menschen sich nur selbst als Hybrid und als Heizkörper wahrnähmen, könnten sie den Unternehmen ein Schnippchen schlagen. Die Rippen sind wie der Heizkörper und die Ummantelung des Menschen besteht zu einem Großteil aus Wasser und Eisen und bringt so die gleichen Voraussetzungen mit wie ein Heizkörper. Auch Ingos altes Fett könnte noch gut verwendet werden, wenn er das Fett in Wärmflaschen abfüllt und in die Ecke stellt, damit es weiter heizt, wenn es dann kalt ist, kann er wieder damit kochen. Mit der Nudelsalatpampe könnte Ingo Fugen abdichten und die Wärme und das Aroma heizen dann die ganze Bude. Die Wärmebildfotos aus der Fernsehsendung drinne machen Dittsche Sorgen, die Gehirnhitze von Politikern ist dann der Schlüssel für Dittsches Idee. Wenn man nun bei Steinmeier und Steinbrück unterschiedlich Eigenhitze herstellt, wenn man deren Bilder anschaut, dann kann man sich warme Gedanken machen und sucht Bilder von Leuten, die noch viel mehr Hitze auslösen als Pillepalle-Gabriel. Ein Bild von Kaiserin Sissi oder einem muggeligen Hund könnte richtig Hitze auslösen, die BILD könnte ein Bild vom Papst drucken und alle Menschen geben Wärme ab, weil ihnen warm ums Herz wird.

Thomas kommt in den Imbiss und bekommt die Kurzfassung der Dittsche-Energiewende vorgetragen, Dittsche bekommt von Ingo eine Kartoffel, während Ingo sich über Dittsche lustigmacht, der mit seiner Eigenhitze ja die Kartoffel kochen könnte, Dittsche beschäftigt sich aber auch schon wieder mit der Maisstärke in der Kartoffel.

Thomas weiß noch nichts von Günther Jauch, diesen scheint das auch gar nicht zu interessieren, er freut sich mehr auf sein Essen und verschwindet auch schnell wieder, während Dittsche immer noch auf der rohen Kartoffel rumkaut, was Ingo sorgt. Einen Schnaps von Ingo zur Verdauung will er trotz der Stärkeproblematik in seinem Bauch nicht unbedingt, sein Lieblingsjäckchen, ein Cognac-chen, nimmt er aber gerne, sagt er. Der erste Schluck reißt ihn richtig, er beschimpft Ingo, dass er ihm Motoröl gegeben haben, da sich alles zusammenzieht, die Stärke und der Weinbrand.

Medikamente werden falsch genommen, wenn man eine Tablette geschmeidig nehmen will, gibt es ja Zäpfchen. Dittsche hat Krokantstäbchen genommen, um Aspirinzäpfchen mit Schmalz hergestellt und dann eingefroren, allerdings müsse man die Grieben rausmachen, da das sonst wieder eine Problematik ergibt. Mit dem Monsterrammler könnte man einen Tierversuch machen, unter Umständen würde es reichen, ihm eines der Stäbchen über den Kopf zu ziehen. Über diesen Unsinn müssen Kröti, Ingo und Dittsche so lachen, dass Kröti ganz vergisst, dass Dittsche seine Klappe halten soll, weil er Feierabend hat.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“