Dittsche, 49. Kalenderwoche 2009

Chefvisi… Macht hoch die Tür, es kommt der Dittsche reingeschneit, Dittsche hat eine reine Nikolaus-Kleidung über seinem Bademantel, auch wenn es ein Weihnachtsmann-Kostüm ist. Ein Feierabend-Bierchen hat sich Dittsche verdient, er hat im Ernst gearbeitet, als Niggelaus. Giovanni hatte ihm den Job besorgt, unter dem flauschigen Bart wird ihm aber ganz muggelig, zudem muss das Bier irgendwie durch die Haare. Der Bart riecht offenbar etwas scharf, stellt Ingo fest. Nikolaus-Arbeit ist auch harte Arbeit, bei Giovanni am Weihnachtsmarkt-Stand war er nämlich, der dort Bohni-Maroni verkauft. So konnte Dittsche bei Givanni sein und hat gleichzeitig Geld verdient. Am Kinderkarussell wurden Weihnachtsbäume verkauft, der Chef dort wollte Dittsche als Weihnachtsniggelaus. Er hat leider etwas gemacht, was aber nicht so gut ankam. Der Mann vom Weihnachtsbaumverkauf musste nämlich mal weg, Dittsche sollte für das Rechte sorgen und hat einigee Einfälle einfließen lassen und in die Tat umgesetzt. Magnetismus war das Stichwort: Die alten Christbaumständer mit den vier Schrauben hatten es ihm angetan. Wenn die Bäume alt werden, nadeln diese kurz vor Ostern. Wären die Nadeln nun magnetisch, wenn man sie also metallisch macht, kann man die an den Baum anbaggern, vorher kleben sie an dem Holz dran. Mit Hammerschlagspray, also reinem Eisen wollte er den Baum silbern machen und hat einen Baum versucht zu entnadeln. Durch den Magnetismus sollten die Nadeln wieder hängenbleiben, als er sie eingefärbt hatte und an den Baum warf. Das war die Idee, die hat aber nicht geklappt. Ingo und Schildkröte lachen Dittsche aus.

Erst wollte er die Nadeln mit der Hand entnadeln, dann hat er aber mit einer Kneifzange versucht, die Nadeln abzurupfen. Auch das hat aber nicht geklappt. Bei der Nordmanntanne hat er es versucht, dann hat er es am Einnetzer ausprobiert und eine Klapptanne konstruiert. Eine Weltidee, weil sich der Baum dann viel einfacher transportieren lässt. Dittsche hat gesehen, wie Blindenstöcke und Zeltstangen funktionieren und sich gedacht, eine Tanne könnte ähnlich ticken. Eine Tanne hat keine Rinde, sondern hat eine Pelle, eine reine und weiche Haut. Saturn-Maßspannung ist das Stichwort: Er hat eine Tanne auseinandergesägt, bei der ersten hat das aber nicht geklappt. Wenn man den Baum ansägt, muss man schauen, dass die Pelle stabil bleibt, macht man das zweimal, kann man den Baum zusammenklappen und anschließend bequem wieder aufbauen. Man muss nur schauen, dass man das beim Aufstellen wieder richtig macht, ihm hat dafür aber das Material gefehlt. Bei Schildkröte kann man eine Öse und ein Häkchen kaufen, dann fällt der Baum nicht um.

Dittsche hat wohl noch gesungen und Mundharmonika gespielt. Monika war immer munter und hat das im Mittelalter erfunden, als sie auf einem Kamm gespielt hat: Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, du kannst ihn schön zusammenbauen. Der  Baumverkäufer kommt in den Imbiss und beschwert sich energisch, weil sein Verkaufsstand aussieht wie Jurassic Park. Lauter Gerippe ohne Nadeln, dazu abgesägte Bäume. Dittsche hat offenbar Geschmack bewiesen und nur die großen teuren Bäume genommen, auf 250€ schätzt der Verkäufer den Schaden. Dittsche ist ganz kleinklaut und bietet ihm an, die Reifen aufzupumpen. Der Vorschlag kommt nicht so gut an. Er bietet Dittsche an, bis zum 23.12. den Weihnachtsmann-Kasper zu machen. Schon fühlt sich Dittsche als Berufstätiger. Ingo klärt den Mann über Dittsches Erfindungen auf, die das Leben vereinfachen sollen.

Ingo schimpft Dittsche, der immer noch nicht einsichtig ist. Er will mit seinem Fingerabdruck sein Bier bezahlen, weil man das jetzt kann, Ingo will aber Bares sehen. Die Kleinen fängt man, die Großen lässt man gehen. So wie Ikea und die Gänsebraten, die lebend gerumpft wurden. Die Feder kommen in die Sultan-Matratze rein, damit die schön muggelig wird, weil da noch Schmalz dran ist. Aus den Knochen werden dann die Möbel gemacht, weil das reines Luftholz ist. Herr Westphal hat sich ein Möbel gekauft, das „Gustav“ heißt. Gustav Gans, das liegt für Dittsche auf der Hand. Seine Weltidee könnte auch bei Ikea stehen, aber er bekommt einen Anschiss und muss eine Woche arbeiten.

Schildkröte lacht Dittsche aus, er hat Feierabend.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

Ein Kommentar

  1. >> Der Baumverkäufer kommt in den Imbiss und beschwert
    >> sich energisch, weil sein Verkaufsstand aussieht wie
    >> Jurassic Park.

    Und KEIN Wort, wer den Verkäufer GESPIELT hat (naja, die jungen Menschen halt ;o) – kein geringerer als Hans-Herbert Boehrs von „Bananas“ !!!

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