Dittsches Weltideen

Bin ich froh, dass ich mir am Sonntag Dittsche aufgenommen habe, das war ja wieder große Klasse.
Dass er mit dem Sonnenschirm von Nachbar Karger ein Karussell bauen und vor seinem Haus einen Niggelausmarkt veranstalten wollte, hat ihm Ingo recht schnell ausreden können, weil der Antrieb mit einem Hund und alten Würstchen aus Ingos Imbiss nicht funktionieren würde und das Ordnungsamt auch etwas dagegen hätte. Der Grund für dieses Vorhaben ist aber spektakulär gewesen: Dittsche braucht bis Weihnachten Geld, um den Schaden bei Herrn Karger zu bezahlen, den er zu Nikolaus angerichtet hat: Seine Badelatschen hat Herr Kargers Nikolaus nicht gefüllt, sondern durchs Treppenhaus gekickt, aber Dittsche wollte Herrn Karger etwas Gutes tun und hat Marzipankartoffeln hergestellt. Natürlich aus Kartoffeln. Alten Kartoffeln von Giovanni, aus denen Dittsche die Keime mit dem Schraubenzieher entfernt hat. Und dann hat er eine reine Marzipanummantelung vorgenommen. Er hat bei Lidl Marzipanbrote gekauft, auf dem Herd erhitzt, während die Kartoffeln in der Badewanne in Nesquik-Wasser eingelegt waren, um schon mal Farbe zu bekommen. Marzipanbrotkleie dazu, Tauchsieder rein, Stöpsel raus, abkühlen lassen. Fertig sind die marzipanierten Kartoffeln für Herrn Karger. Nur der wollte sie nicht. Ihm passte die Art der Überreichung nicht. Es sollte eine Überraschung sein, deshalb ist Dittsche aufs Dach gestiegen und hat den Sack mit seinen Marzipankartoffeln durch den Kamin gepfeffert. Nun hat Dittsches Marzipankartoffelsack Kargers Wohnung in der Ofenecke verrußt. Und den Schaden muss Dittsche nun bezahlen. Irgendwie.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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