Drama am Nanga Parbat geht weiter

Am Dienstag ist der erfahrene Südtiroler Bergsteiger Karl Unterkircher, der zusammen mit Simon Kehrer und Walter Nones, ebenfalls erfahrene Alpinsten, die Erstbesteigung des 8125 Meter hohen Nanga Parbat über die Rakhiot-Wand in Angriff genommen hatte, in eine Felsspalte gestürzt, für ihn gibt es keine Hoffnung mehr, die Einträge auf seiner Homepage sind sehr bewegend.

Unterkirchers Begleiter haben noch vergeblich versucht, diesen aus der tiefen Felsspalte zu retten, mussten dies aber abbrechen. Sie schweben seitdem selbst in höchster Lebensgefahr, da die Wetterverhältnisse extrem schwierig sind und die Rettungsversuche auf 6000 Meters bisher erfolglos verlaufen sind. Ein erster Versuch musste abgebrochen werden, im zweiten Anlauf wurden sie gesichtet und an anderer Stelle mit dem Nötigsten versorgt, sie konnten wegen der dünnen Luft und des widrigen Wetters aber nicht aufgenommen werden. Leider besteht kein Kontakt zu den Südtirolern, da das Satellitentelefon nicht funktioniert, die Bergsteiger sind zu nah an der Wand. Für die Retter selbst muss das Risiko schließlich auch im Rahmen bleiben.

Ich hoffe mit, dass die beiden gerettet werden können, damit der Nanga Parbat nicht noch mehr Todesopfer fordert. Reinhold Messner verlor dort bei einer Expedition 1970 seinen Bruder Günther, zuvor hatten beide ohne Sauerstoffflaschen den Gipfel erreicht.

[Update] Über das Satellitentelefon haben die Retter erste Lebenszeichen erhalten. Eventuell wollen die beiden Bergsteiger morgen einen Abstieg wagen.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

2 Kommentare

  1. Tolle Videos, die habe ich auch schon angeschaut. Vor zwei Monaten habe ich mal was über die Expedition gelesen, das dann aber wieder voll vergessen. Ich war echt geschockt, als ich das die Woche gelesen habe.

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