Ein langer erster Tag

Blöderweise verfügt die blöde Tastatur hier über keine Umlaute, daher muss ich die hier erstmal sammeln, bevor ich mit dem Schreiben beginne.

Mein Zug ist gestern zwar pünktlich abgefahren, holte sich aber leider dank einer Triebwagenstörung doch noch acht Minuten Verspätung ein. Der Bahn sei es verziehen. Einchecken und Sicherheitskontrolle ging flotter als gedacht, sodass ich lange genug Zeit hatte, um an einer German Beer Brezel herumzukauen. Das Flugzeug der US Airways war randvoll, entsprechend war auch die Luft. Auch wenn ich einen Fensterplatz hatte, war es doch ziemlich eng und ich bin mir sicher, dass ich auf dem Kurzstreckenflug nach Rom mehr Beinfreiheit hatte als bei dem fast zehnstündigen Flug nach Charlotte (North Carolina). Filme wie The Blind Side, Two and a half man, Simpsons, Sylvester & Tweety, Dokumentationen über einen Tunnelbau in Peru und eine über Madrid aus dem Unterhaltungsprogramm der Airline verkürzten die lange Zeit nur minimal.  Dazwischen gab es Hühnchen mit Reis und kurz vor der Landung noch ein warmes Sandwich.

In Charlotte erhielt ich meine Aufenthaltsgenehmigung und musste wieder durch die Sicherheitskontrolle. Diesmal musste man sogar die Schuhe ausziehen. Der Geruch dort war in etwa so wie in den Zimmer der Jugendherberge am Ende der Woche. Nach einer kurzen Mahlzeit und der vergeblichen Suche nach einem Internetcafe bin ich in der Not zum Ausgang für meinen Weiterflug nach Miami. Kaum hab ich mich hingesetzt, wurde mein Name durchgesagt. Man sagte mir, dass der Schlüssel von meinem Trolley – genauer gesagt, vom Vorhängeschloss – gebraucht werde, weil der Inhalt genauer durchsucht werden müsste. Immerhin musste ich nicht quer durch den Flughafen laufen, sondern es kam jemand vorbei, dem ich den Schlüssel übergeben durfte. Nur zehn Minuten später hatte ich ihn schon wieder; auszusetzen hatte er offenbar nichts.

Um 18.15 Uhr startete der Flieger in Richtung Miami, wo er nach zwei Stunden im nächtlichen Miami – sehr beeindruckend – landete. Als ich bei Gepäckausgabe auf meinen Trolley wartete, kam zunächst ein Koffer, auf dem mein geöffnetes Vorhängeschloss lag. Die Besitzerin nahm erstmal alles an sich, bevor ich es ihr abnahm. Meine Tasche kam dann auch noch. Was nicht kam, war der Bus-Shuttle zu meinem Hotel, sodass ich nach einer Stunde Warten ein Taxi nehmen musste, was mich gleich mal 27 $ gekostet hat. Im Hotel wollte ich nur noch Schlafen, daher hab ich mir diesen Bericht für heute aufgehoben.

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