Ein Sieg in Wembley

Toll! Da bin ich mal einen Tag nicht da, kann mal ausnahmsweise ein Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft nicht anschauen, schon gewinnen die wieder gegen eine Mannschaft, die zu den vermeintlich „Großen“ gehört. Letztmals gab es das nämlich 2000, beim Abschiedsspiel vom alten Wembley-Stadion, Didi Hamann war damals der Schütze des Siegtreffers. Gestern nun ging die lange Durststrecke zu Ende. Wo? Im neuen Wembley-Stadion, das an der Stelle des alten Stadions gebaut wurde und gestern seine Länderspiel-Premiere feierte. Gegen wen? Gegen England! Phantastisch. Haben die Engländer ihr altes Stadion umgehend abgerissen, nachdem die Deutschen dort gewonnen hatten, können die Bagger nun gleich wieder anrollen.

Das schönste an einem Sieg gegen England ist vielleicht noch nicht mal der sportliche Triumph gegen den alten Rivalen, sondern vor allem das Gezanke und Gekeife, der Hohn und der Spott, der sich in den englischen Zeitungen über die Verlierer ausgießt, der Scham über die sportliche Schmach, der da zum Ausdruck kommt. Vorher beschwören die Schmierblätter den dritten Weltkrieg und bemühen die alten Nazi- und Kriegsklischees gegen die Deutschen, hinterher ist dann alles vergessen.

Respekt für die deutsche Mannschaft, dass sie trotz großer Verletzungssorgen in Wembley bestanden hat. Aber mussten es ausgerechnet zwei Schalker sein, die die Tore schießen?

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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