Einwürfe

Ist der Bäcker aus Göppingen drauf und dran, Landesverrat zu begehen? Letztes Jahr hat er die deutsche Nationalmannschaft bei der WM auf Platz drei geführt, danach hat er sich wieder nach Kalifornien verzogen, wohin er sich auch verzogen hätte, wäre sein mitunter seltsames Vorgehen nicht so erfolgreich gewesen. Aber das ist längst Schnee von gestern: Immer wieder taucht sein Name auf, wenn es um vakante oder besonders wackelige Trainerstühle geht. Mal ist es der Russenclub von Abramowitsch, dann ist es sein Ex-Club Tottenham Hotspurs, wo er einst seinen zweiten Frühling erlebte, bevor er diesen mit dem Fuß in der Werbetonne bei Bayern ausklingen ließ. Alles schön und gut, wenn er sich seine Vita mit dem FC Chelsea versauen will, bitte, Tottenham wäre sicher eine nette Sache für den Grinseschwaben, aber das neueste Gerücht wird dann hoffentlich doch nie Wirklichkeit: Klinsi soll angeblich Trainer der Inselaffen werden, weil deren Trainer Steve McLaren mit England vor dem Aus in der EM-Quali steht. Ein Deutscher als englischer Nationalcoach? Und dann auch noch Klinsi? Das möge uns erspart bleiben. Die Engländer sollten damit doch ein ähnliches Problem haben… Ein Kraut bei den Three Lions? Undenkbar. Löste doch schon der Schwede Sven-Göran Eriksson eine Debatte aus, ob ein Ausländer dieses wichtige Amt innehaben könnte.Unvorstellbar, dass England gegen Deutschland gewinnt und Klinsi an der Außenlinie vor Freude ausflippt.

Am Mittwoch noch stand in der Sportbild, dass Werder-Trainer Thomas Schaaf seinem Torwart keine Steine in den Weg legen werde, dass die Vertragsverhandlungen gescheitert seien und alles dafür spräche, dass Tim Wiese, die geilste Frau der Welt, ab der nächsten Saison seine Brötchen in England oder Italien verdienen werde. Bremen war also laut Sportbild schon auf der Suche nach einem Nachfolger, gestern wurde vermeldet, dass Wiese seinen Vertrag bei Werder Bremen bis 2012 verlängert hat. So schnell geht das.

Für Jens „Heulsuse“ Lehmann gehen in London langsam die Lichter aus. Arsenal-Trainer Arsene Wenger hat Lehmann jetzt sogar zur Nummer drei degradiert, im Spiel gegen die Bolton Wanderers sitzt er nicht mal auf der Bank, sondern darf auf der Tribüne Platz nehmen. Der Bundes-Jogi, Andi Köpke und Herr Bierhoff müssen nun langsam überlegen, ob sie wirklich weiter mit einem Torwart arbeiten, der im Verein nicht spielt. Haben sie nicht unisono lange vor der WM angekündigt, es würden nur Stammkräfte auch in der NM spielen? Das berühmte Geschwätz von gestern… Ein Torwartproblem gibt es nicht, es gibt genügend gute Leute, die mal eine Chance verdient hätten und nicht schlechter sind als Lehmann.

Hans Meyer hat wieder eines seiner wunderbaren Interviews gegeben. Darüber schreiben kann ich nicht, das muss man einfach selbst lesen. Gegenüber Journalisten hat ja auch Otto Rehagel seine ganz eigene Art, aber Meyer kommt einfach nicht so abfällig und arrogant daher wie der Griechen-Otto, sondern so anders, so witzig.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Fußball

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

3 Kommentare

  1. nix gegen Bäcker – aber glaube nicht das die Tommys einen Kraut nehmen, auch den MultiKulti Kicker klinsmann nicht

    Meyer gefällt mir auch, an guten Tagen fast schon genial

  2. Man könnte es fast schon tragisch nennen, wäre es nicht so lustig. Aus Wut über seine Ausmusterung ist Lehmann in den Kraftraum marschiert und hat sich auf dem Weg dorthin den Fuß verknackst. Nicht gespielt und dennoch verletzt… Der Arme!

Kommentare sind geschlossen.