Entweder Broder

Da hat die ARD aber mal ein ungewohnt spitzzüngiges Kleinod politisch unkorrekter Satire im Programm, auch wenn dieses Kleidod wegen des späten Sendetermins am Sonntagabend – und dann noch hinter Dieter Moors „Titten Tresen “ – Nein! – „titel thesen temperamente“ UND während Dittsche – ein Kleinod bleibt. Der polnische Jude Henryk M. Broder und der ägyptische Muslim Hamed Abdel-Samad waren auf Deutschland-Safari, die fünfteilige Serie, die diese Reise dokumentiert, heißt „Entweder Broder“ und wird derzeit sonntags gegen 23.30 Uhr gesendet.

Grandiose Satire einerseits, wunderbar entlarvende Interviews andererseits. Vom Dauerthema Integration, die nicht immer so toll funktioniert, über NPD-Funktionäre hin zu ehemaligen DDR-Parteisoldaten, die beiden nehmen sich – teilweise auch wunderbar provokant – all derer an, die wunderbar ideologisch verblendet für ihre Sachen eintreten, ganz gleich, welcher Hautfarbe, Herkunft oder Religion. Sehenswert ist auch der Auftritt der beiden bei Harald Schmidt in der letzten Woche.

Die erste Folge kann man in zwei Teilen (Teil1/ Teil 2) auf Youtube anschauen, ebenso die zweite Folge von gestern Abend (Teil 1/ Teil 2).

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“