Erinnerungen – Hoffnungen

Februar 2004: Bei -10 Grad, die sich anfühlten wie -20 Grad, stand ich mit S. und einigen anderen Neumarktern in der Südkurve unseres altehrwürdigen Olympiastadions und fror mir knappe zwei Stunden sämtliche Extremitäten ab. Real Madrid war zu Gast. Mit so klangvollen Namen wie Ronaldo, Zinedine Zidane, Roberto Carlos und David Beckham, der regelmäßig bei Eckbällen mit Schneebällen bombardiert wurde, ehe das (zum Glück) bald unterbunden wurde. Man stelle sich nur vor, er wäre getroffen worden und hätte wegen ruinierter Frisur nicht weiterspielen können. Bayern spielte eine großartige Partie, beherrschte Real das ganze Spiel, alle waren begeistert bis… bis Olli Kahn bei einem Freistoß von Roberto Carlos irgendwie daneben griff und es plötzlich 1-1 stand. Geiles Spiel gesehen, traurig aus dem Stadion raus. R. nimmt mir noch heute übel, dass ich es gewagt hatte, von einem „guten Spiel“ zu sprechen angesichts dieses Debakels. Egal.

Februar 2007: Heute Abend stehen sich beide Mannschaften wieder gegenüber, beide ein Schatten ihrer selbst, beide tief in der Krise und für beide ist die CL die letzte Chance auf einen Titel. Jeder redet sich Mut zu, dem anderen ginge es noch schlechter, aber in Spanien fürchten sie immer noch den Titan, den sie „Monster“ nennen. Dann bin ich mal gespannt, wie sich die Bayern in der CL schlagen. In Spanien ist es nicht so kalt wie vor drei Jahren in München. In zwei Wochen beim Rückspiel kann ich wegen meines Examens leider nicht dabei sein, habe meine Karte schon weitergegeben. Vor dem Fernseher werde ich aber bei beiden Spielen mitfiebern, wenn die Bayern für Ree’olllääh (Franz Beckenbauer) hoffentlich zur gefürchteten „bestia negra“ werden.

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Kategorisiert in Fußball

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

3 Kommentare

  1. eigentlich sollte man in internationalen wettbewerben den deutschen vertretern ja die daumen drücken, aber rechtskonservative POPULISTEN wie du, herr stoiber oder herr hoeneß machen das einem mehr als schwer. gibt es beim eintritt in einen bayernfanclub eigentlich gleich den csu-mitgliedsausweis dazu? oder reicht es bei einer kampagne gegen den atomaustieg zu unterschreiben und glaubhaft zu versichern, dass man angst vor dem sozialismus und allem was nördlich der grenze des freistaats geschieht?
    das internet wird nicht durch bauanleitungen für sprengsätze gefährlich, sondern weil es leuten die möglichkeit bietet vor einem viel zu großem publikum gegen umweltschutzmaßnahmen, soziale gerechtigkeit und minderheiten zu hetzen.
    aber ich besuche deine seite trotzdem recht gern, weil du eine schöne schreibe hast, man viel lachen muss und man sich herrlich aufregen kann.

  2. ich liebe diese westliche Freiheit…und diese tolerante Intoleranz, ich steh auf den Scheiss 😉
    Was hat Fussi mit rechtskonservativen Populisten zu tun?
    Wahrscheinlich sind linksprogressive Vorurteile das Bindeglied…es gibt halt nur ein Christof Daum…

  3. Du weißt hoffentlich schon, welches Klientel die Rechtskonservativen bedienen. Zwischen konservativ und rechtskonservativ besteht ein sehr großer Unterschied. Ich habe mit rechtskonservativem Scheiß nichts am Hut. Herr Stoiber und Herr Hoeneß im Übrigen auch nicht.

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