Es gibt ja so viele Parkplätze

Wenn mich schon meine Frau schimpft, dass ich ja gar nicht mehr blogge, dann ist es wirklich allerhöchste Zeit, dass ich hier mal wieder einen persönlichen Beitrag hochlade, ehe ich vom fleißigen Maul-Redakteur vollends verdrängt werde. Wenn ich wenigstens das schaffen würde, einen Beitrag pro Woche zu schreiben.

Zu einem meiner Lieblingsreizthemen: Was wurde uns Würzburgern von den grünen Eiferern für den Faulhaberplatz nicht alles erzählt. Es gäbe doch genug Parkplätze, man müsse ja nicht überall bis vor die Türe fahren und den ÖPNV gibt es ja auch noch. Seit wir Ende Oktober Würzburg verlassen haben und unser Haus bei Karlstadt bezogen haben, fällt mir noch mehr aus, welche Augenwischerei das war, da es den Feinstaubhysterikern nur ums Prinzip ging, nämlich den verhassten Autofahrern eines auszuwischen. Auch wenn es nur ein paar Parkplätze am Faulhaberplatz waren, es sähe heute und in Zukunft wohl genauso aus wie am 3.10., als der Rasen noch saftig grün war.

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Warum eine mäßige Bebauung mit Stellplätzen darunter den Untergang der Stadt bedeuten sollte, ist mir bis heute schleierhaft, aber gut, die Besserwisser konnten auf ihre Mehrheit der Verhindere zählen, das ist Würzburg ja gewohnt. Wenn man seine politischen Argumente darauf aufbaut, wie man selbst lebt und dann glaubt, das anderen vorschreiben zu müssen, dann ist das eben so, ganz dem Sankt-Florians-Prinzip folgend kümmern einen die alltäglichen Probleme anderer Menschen dann aber auch nicht. Wer in der Innenstadt wohnt, selbst kein Auto hat und streng seiner Ideologie folgend alles mit dem Fahrrad bewältigen kann, der redet eben auch ganz leicht ganz gescheit davon, dass man auf das Auto verzichten kann und Autos ganz aus der Stadt verbannt werden können. Die Diesel-Hysterie lässt grüßen, da werden die gleichen Panikmacher in Sachen Fahrverbote Ähnliches anstoßen, ich warte nur auf den Startschuss.

Als Neu-Landbewohner mit Kinderwagen können wir nur mit dem Auto nach Würzburg fahren, wenn wir mal was brauchen oder einfach nur die Großeltern besuchen wollen. Fast 25€ würde uns der Ausflug mit der Bahn kosten. Ende der Überlegungen, anders nach Würzburg zu fahren. Der Zeitfaktor ist da noch gar nicht eingerechnet.

Dort erwartet einen das gewohnte Bild:

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Ob gestern Nachmittag (oberes Bild), im November (mittleres Bild) oder Ende August, wohlgemerkt in den Ferien (unteres Bild), wenn man einen Parkplatz sucht, dann sucht man richtig, es sei denn, man landet einen Zufallstreffer. Und Nein, ich kann nicht mal eben weiter außerhalb parken, mit Kinderwagen und allem, was dazugehört, ist das dummes Geschwätz. Und genauso gibt es viele andere, die nicht nur aus Bequemlichkeit mit dem Auto in die Stadt fahren. Würzburg ist nun mal attraktiv, nicht nur für die Stadtbewohner, sondern auch für die aus dem Landkreis und sogar aus den Nachbarlandkreisen.

Aber leider gibt es in Würzburg viel zu viele, die genau so denken, wie sie eben denken. Eingeschränkt, beschränkt. Sie kennen ihre klitzekleine Welt, alle anderen sind doof. Und ich ganz besonders. Ich komme auch noch mit einem dieser bösen 2.0 TDI von VW in die Stadt gefahren, weil ich damit höchst günstig und sparsam vorankomme. Da kostet mich nämlich diese Fahrt hin und zurück nur knapp 4€, wenn ich im Stadtverkehr richtig staue. Die paar Euros für das Parkhaus gönne ich dann der Stadt Würzburg gerne.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“