Eskalation live

Das ist auch neu, oder? Ein Wasserwerfer-Einsatz und Ausschreitungen live im Fernsehen und auf der Bühne, kurz vor dem Auftritt von Juli, die Ansage eines dicken G8-Gegners, dass nur die Polizei und niemand sonst die Schuld trage, dass dies eine Provokation sei und er die Polizei nur auffordern könne, sofort mit der Gewalt aufzuhören. Komisch nur, dass brennende Autos und jede Menge vermummter Chaoten das Ziel der Wasserwerfer sind, nicht friedliche Demonstranten, die ihre Anliegen vortragen. In deren Rücken bzw. auf deren Rücken suchen die Autonomen die Konfrontation, um die Stimmung zu schüren. Vorher war die Kundgebung nämlich völlig harmlos, ganz gleich, ob man sich mit Christian Klar und den anderen „politischen Gefangenen“ solidarisiert, Carlo Giuliana heroisiert, den Sozialismus propagiert oder nicht. Wie wäre es denn, wenn man sich einfach von den linken Chaoten deutlich distanziert anstatt mit solchen Ansagen die Stimmung noch anzuheizen und den Autonomen den Rücken zu stärken?! Interessant, diese „friedlichen“ Demonstranten, die die ehrlichen und wichtigen Anliegen der zahlreichen Verbände, von Geldorf, Grönemeyer & Co vergessen lassen und durch Gewalt und Gewaltduldung verraten. Sich hinzustellen und auf die Polizei zu schimpfen, ist nicht mehr als billig. Vielleicht sollte in den verschiedenen Medien nicht immer von „Demonstranten“ und „Globalisierungskritikern“ gesprochen werden…

Im Übrigen finde ich persönlich es sehr interessant, wie viele gerade volljährig gewordene junge Menschen wissen, welche Gesellschaftsform gut, welche schlecht ist und was alles verändert werden muss. Bleibt zu hoffen, dass ihnen die Burger bei McDonald’s und Burger King in irgendeiner Weise geschmeckt haben.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

6 Kommentare

  1. ich könnte mich hier wieder mal ereifern – ich will mich nicht immer echauffieren – aber im sinne unserer lang gepflegten freundschaft und im hinblick auf meine mögliche verbeamtung schweige ich

    und lass das unrecht einfach über die welt ergehen

  2. Ich sehe schon, wir müssen uns mal treffen und mit Playmobil Straßenschlacht spielen, um die Situation angemessen erörtern zu können. Ich bin die Polizei!

  3. ich wollte eigentlich hier „der staat ist nett“ von den wohlstandskinder zitieren, aber dann war ich mir nicht so sicher wegen urheberrecht und so. aber das wäre die richtige begleitmusik für unsere privatschlacht

  4. oh, fällt mir gerade noch ein. andere band, anderes lied: „ich bin punk und ich bin frei, du bist bei der polizei, ich bin der untergang der zivilisation“ so viel zu deiner aussage: „ich bin die polizei!“

  5. Bei der Playmobil-Straßenschlacht werde ich auf Deeskalation aus sein, wenn du aber Ärger machst, bekommt meine Tipp-Kick-Figur einen Helm und tritt deine Punk-Männchen zusammen! Null Toleranz!

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