Endlich hat die EU dem bunten Treiben der Werbung mal einen Riegel vorgeschoben. Ach Herrje, haben die Damen und Herren Reglementierer im EU-Parlament nichts Wichtigeres zu tun? Das Sommerloch ist doch eigentlich schon vorbei. Das EU-Parlament hat jetzt mit großer Mehrheit Werbung verboten, in denen geschlechterspezifische Klischees bedient werden, um auf diese Weise jeder Form von Diskriminierung entgegenzuwirken. Auweia. Ich habe keinen Schaden davon genommen, dass ich heute noch die Palmolive-Tante Tilly zitieren kann, die einer jungen Dame gleich die Patschehändchen in Palmolive tunkt, weil man mit Spülhänden normalerweise keine Blumenpreise gewinnen könne. In Geschirrspülmittel? In Palmolive. Das pflegt die Hände schon beim Spülen. Was ist mit Klementine? Die lustige Oma, die mit Ariel jeden Fleck wegbekommen hat. Gibt demnächst Sylvester Stallone den Fleckenzwerge-Rambo, um auch wirklich dem alten Klischee angemessen begegnen zu können? Die Mutti der Knorr-Familie hat ausgekocht, schade auch um das dumme Blondchen aus der Müller-Werbung, die die Buttermilch mit dem Dosenöffner aufgemacht hat. Wie diskriminierend.
Darf Frau Antje noch den Käse aus Holland bringen? Steve McQueen als starker Mann einen schicken und schnellen Sportwagen fahren? Ein schmieriger Italiener den Instant-Cappuccino-Verführer geben? Oder drückt demnächst Frau Prof. Dr. Dr. Best eine Zahnbürste in einen Tomate, um gendergerecht ein Produkt zu bewerben? War nicht Meister Proper schon der frühe Kämpfer für die EU-Gleichberechtigung, unvorstellbar, wenn heute noch eine Frau Proper allein für strahlenden Glanz sorgen könnte. Für Marlboro reitet dann in Zukunft eine Indianer-Squaw zur Musik der glorreichen Sieben durch die Prärie, allerdings darf die nicht zu große Titten haben, um nicht die Frau auf ihre primären Geschlechtsmerkmale zu reduzieren. Und wenn wir schon bei Eutern sind, wieso müssen nur Kühe Milch geben, ich möchte dann in Zukunft auch einen lila Stier auf der Weide sehen. Johnny Walker steht für Whiskey. Schütten sich etwa nur Männer mit Hochprozentigem zu? Das Michelin-Männchen bekämpft den Hüftspeck und wird zum Michelin-Weibchen, weil nicht nur Männer Reifen wechseln, oder? Der OBI-Biber mit dem großen Schwanz, der LBS-Sparfuchs, viel zu männlich. Latzhosen aus, Röckchen an, aber bitte nicht zu kurz. Nicht zu vergessen, der Sarotti-Mohr. Schon der Begriff, völlig daneben.
Ey bidde, haben die bei der EU nie Teleshop geschaut? Horst Fuchs ist schon seit Jahren der Oberchecker im Haushalt.
Hier gibt es noch eine kleine Sammlung von Werbe-Stars, die wir nach der Feminazi-Aktion nicht mehr zu sehen bekommen, da sie Frauen auf so furchtbare Weise diskriminieren.
Wie ich gerade gelernt habe wurde der angesprochene Sarotti-Mohr mittlerweile politisch korrekt umbenannt in „Sarotti-Magier der Sinne“ – so a Schmarrn 😀
Mohrenköpfe heißen inzwischen Schokoküsse, oder?
In Bayern haben wir 20 Mohren-Apotheken (in Würzburg gab es übrigens auch mal eine), hoffentlich werden die nicht auch bald genötigt, ihren Namen zu ändern.
Echt? Der Sarotti-Mohr heißt nicht mehr Sarotti-Mohr? Ist ja hart.
Die heißen jetzt bestimmt „Zuckerschaumküsse mit Schokoladenüberzug“?
Bald hörst du kleine Kinder im Supermarkt zu ihrer Mutter sagen:
„Mama, ich will Zuckerschaumküsse mit Schokoladenüberzug haben!“
Die Mutter antwortet dann aber: „Torben-Pierre, du musst schon bitte sagen, aber ich finde es schön, dass du nicht wie der rassistische Pöbel Mohrenkopf sagst.“
ich habe den Eindruck, dass ein solches Frauenbild, wie es in der eu oder auch auf konsumgöttinnen.de diskutiert wird, in der heutigen Werbung gar nicht mehr häufig transportiert wird. Es gibt genauso Werbung mit dem Power-Frauen Klischee, dem Sporty-Spice-Klischee und was weiß ich. Die These, Werbung würde Frauen oder auch Männer mit einem bestimmten Rollenbild indoktrinieren ist doch an erster Stelle Unfug. Vor allem in einer freiheitlichen Gesellschaft, in der man keine Werbung konsumieren muss….