Europäischer Fußball-Geldadel

Gestern war ein guter Tag, weitere werden hoffentlich folgen. Ich bin richtig schadenfroh, dass Real Madrid mal wieder – zum sechsten Mal in Folge – im Achtelfinale der Champions League ausgeschieden ist – die sind jetzt erstmal am Boden zerstört. Nicht nur, dass mich deren Finanzgebahren seit Jahren nervt, weil Hunderte Millionen Euros für neue Stars verschleudert werden, immer wieder Geld aus irgendwelchen Quellen nachfließt und eine ausgeglichene Bilanz so weit von Madrid entfernt ist wie der WM-Titel von Liechtenstein. Hinzukommt, dass in Madrid vor dem gestrigen Achtelfinal-Rückspiel gegen Lyon nicht ums Weiterkommen gebangt wurde, sondern entweder über die Höhe des Sieges gegen Lyon oder den möglichen Gegner im Finale (!) spekuliert wurde. Viertelfinale und Halbfinale wurden mal eben übersprungen. Das CL-Finale findet dieses Jahr in Madrid statt, aber eben ohne Real und sein Millionärs-Ballett. Wäre ja schön, wenn Erzfeind Barcelona dort spielen würde, aber als Bayern-Fan wünsche ich mir die nicht gerade als Finalgegner…

Bayern gegen Florenz hat mich Nerven gekostet, wenn die Bayern-Abwehr im Viertelfinale ähnlich desolat auftritt, wird es nicht mal was mit dem Halbfinale. Wenn Franck Ribéry wirklich den FC Bayern verlässt, wird er sich wohl dreimal überlegen, ob es noch Madrid sein soll. Was will er dort? Die sportliche Perspektive nehme ich ihm jetzt nicht mehr ab, Bayern war in den letzten Jahren „erfolgreicher“ und ist wenigstens stets erst im Viertelfinale ausgeschieden. Und zum russischen Geldscheißer Abramowitsch wird er hoffentlich auch nicht gehen. Bleibt der FC Barcelona, wo er aber nicht so recht ins derzeitige System passt. Und ob die für Ribéry umstellen? Vielleicht verlängert Franck ja beim FC Bayern. Toll wäre es. Nicht nur für den FCB, sondern auch für die Bundesliga.

Vielleicht fliegen Chelsea und Inter Mailand auch noch raus, wenn ich schon beim Geldadel bin. Die Fans von ManU haben gestern eifrig gegen den Club-Besitzer Glazer demonstriert, der seinen Club jetzt offenbar loswerden will. Wenigstens das ist sympathisch, wo doch ManU auch hochverschuldet ist. Deren Spiel hat mich gestern aber wirklich beeindruckt, die sind im Gegensatz zu Real nämlich eine Mannschaft. Auch ohne Cristiano Ronaldo, der vor der Saison für fast 100 Millionen Euro zu Real gewechselt ist.


Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

5 Kommentare

  1. wie war das mit dem Träumen vom Finale

    nach einem Weiterkommen durch ein glasklares Abseitstor im Hinspiel sollte man die Bälle lieber etwas flach halten…

    Wird wohl dieses Jahr bei einem Titel für die Bayern bleiben…

  2. Angesichts einer solchen Leistung vom CL-Finale zu träumen hat in der Tat realeske Züge.

    Wieso sollte Ribéry nicht zu Barcelona passen? Die spielen doch genau „sein“ System. Ribéry spielt genau auf Henrys Position, ist allerdings ein deutlich anderer Spielertyp. Er könnte als taktische Alternative zu Henry dienen, selbigen beerben, oder dem FCB die Möglichkeit geben, mit Henry einen zweiten Weltklassestürmer aufzustellen und trotzdem auf den Außenbahnen stark besetzt zu sein. Ich denke, ein Wechsel zu Barcelona dürfte für beide Beteiligten eine sehr interessante Sache sein! Und mit Barca kann er realistisch die CL gewinnen…

    Aber träumen ist ja trotzdem erlaubt…

  3. Wenn die Henry ausmustern. Einen von beiden auf die Bank zu setzen, wäre ja fatal. Daher meine ich, dass das nicht passt.
    Und dass ich vom Finale träume… Ich darf auch ein bisschen vermessen angeben, wenn ich im Satz vorher über Real schimpfe!

Kommentare sind geschlossen.