Ferrero Roger tot?

Da überfliege ich heute früh mal kurz die Zeitung und bleibe an der Meldung über den Tod des Taize-Gründers hängen, weil ich „Ferrero Roger ermordet“ gelesen habe – „Gib mir die Kugel“ hätte da eine völlig neue Bedeutung erhalten – Aber Herr Baron! Es war aber nicht die goldene Nuss-Nougat-Kugel, sondern der Gründer von Taize, der auch nicht erschossen, sondern erstochen wurde.

Wer macht denn sowas? Die Taize-Lieder sind nicht so schön, eigentlich überhaupt nicht schön, aber wer kommt denn auf die Idee, einen 90-jährigen Mann im Rollstuhl umzubringen. Das geht doch nicht! Und dann beim Gottesdienst? Eine 36-jährige Frau aus Rumänien…der scheint es in Frankreich echt nicht gefallen zu haben.

Der Herr Lehmann aus Mainz, der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, hat es allerdings ein bisschen übertrieben, als er das Schicksal von Frere Roger mit dem von Jesus Christus verglichen hat. Jesus war nicht sehr viel älter als 30 Jahre, saß nicht im
Rollstuhl und wurde gekreuzigt. Wo sieht der eine Parallele? Im „aufgefahren in den Himmel“? Fahren… ne? Rollstuhl! Räder! Daher „Fahren“ – Ist mir dieser Scherz jetzt peinlich? Natürlich nicht!

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“