Fiese Vorstellung entweiht die Allianz-Arena

Schon die Nullnummer der deutschen Nationalmannschaft am letzten Samstag war meines Erachtens am Rande des Erträglichen, immerhin hatte Deutschland vorzeitig das EM-Ticket gelöst und wenn schon nicht die ganze Mannschaft, wurde zur Abwechslung mal wieder Heulsuse Lehmann in den Torhüter-Olymp gejubelt. Bis zum nächsten dicksten Patzer… Lehmann hat sich bei seinem Seitenlinien-Gehampel die gelbe Karte abgeholt, die ihn davor bewahrte, heute in der Allianz-Arena antreten zu müssen, dort, wo er vor gut zwei Jahren bei der Stadioneröffnung eine Halbzeit lang gnadenlos ausgepfiffen wurde. Die gelbe Karte hat ihn leider auch davor bewahrt, der heutigen Truppe anzugehören, der nichts gelang und die sich mit 0-3 bis auf die Knochen gegen Tschechien blamierte.

Junge, Junge, waren die heute von den Socken, da hat ja gar nichts gepasst! Odonkor, der Forrest Gump auf der linken Seite, durfte dort mal wieder regelmäßig bis zur gegnerischen Torauslinie sprinten, um die anschließende Flanke dann ebenso regelmäßig ins Nirwana von Fröttmanning zu befördern. Die eine Flanke gegen Polen bei der WM war seine einzige gute Aktion im Trikot der DFB-Elf, ansonsten ist er nicht erst seit seiner WM-Nominierung gnadenlos überschätzt. Piotr Trochowski bot auf der rechten Seite eine ähnlich schwache Vorstellung, folgerichtig wurde wenigstens er zur Pause ausgewechselt, genauso wie Christoph Metzelder. Der wird bei Real Madrid bald zum Greenkeeper degradiert, wenn er dort eine ähnlich katastrophale Leistung abliefert wie heute. Die Abwehr kann man nicht mal als Hühnerhaufen bezeichnen, beim 0-1 nach zwei Minuten funktionierte erst die Abseitsfalle nicht, dann hoben drei Spieler lieber den Arm, um Abseits zu reklamieren, als den freien Spieler zu decken, der dann das Tor gemacht hat. Die sind stehengeblieben und haben zugeschaut, wie Hildebrandt – die ärmste Sau auf dem Platz – machtlos das erste Gegentor kassierte. Auch beim 0-2 und beim 0-3 war es erschreckend, was die deutsche Elf vor eigenem Publikum ablieferte, die Gäste spielten ohne Probleme die deutsche Abwehr aus, die kaum Gegenwehr zeigte. Eine Unverschämtheit.
Eine Randerscheinung war Lukas Podolski: Der hatte 90 Minuten Gelegenheit, den Bayern zu zeigen, dass er eine Alternative sein könnte, aber Pfeifendeckel: Ein Torschuss.

So ist Deutschland ganz bestimmt nicht der Top-Favorit…

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Fußball

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

5 Kommentare

  1. Da ruft hinten einer „Lauf David“, aber vorne ruft keiner „Stopp“. Wer hat den bloß zum Nationalspieler gemacht?! Am besten, Klinsi hätte ihn mit nach Kalifornien genommen!

  2. Richtig scheisse war ja vor allem Hildebrand – wer hat eigentlich diesen Laffo ins Tor gestellt – das geht ja mal gar nicht! Dann lieber Lehmann, auch wenns schmerzt.
    Und warum steht da net der Renzing drin? Fragen über Fragen.

  3. ich seh das vielleicht zu sehr durch meine adler-brille, aber etwas wahres ist bestimmt dran: da spielt eine solche pfeife – um nicht wieder den laffo zu strapazieren – wo im moment albert streit (der nicht mein größter liebling in frankfurt ist) vielleicht der beste deutsche bundesligaspieler auf der betreffenden position ist. aber der streit spielt ja nur in frankfurt (beliebig ersetzbar durch nürnberg, bochum,…) und nicht bei einem drecks-brimera-diwission-zipfelklatscher-verein. aber eigentlich bin ich froh, dass keine frankfurter in die nationalmannschaften müssen. dann verletzt sich auch keiner à la hitzelsperger.

Kommentare sind geschlossen.