Fluch der Karibik 3 – Am Ende der Welt

Den ersten Teil habe ich gleich zweimal im Kino gesehen, weil ich ihn so toll fand. Den zweiten Teil konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und weil der Trend in Hollywood mittlerweile dahin geht, aus jedem erfolgreichen Film gleich eine Trilogie zu machen, bei dem der zweite Teil offen endet und Appetit auf mehr macht, war ich eben im dritten Teil, der sich offiziell Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt nennt. Beim ersten Film begeistert, beim zweiten auch, nur beim dritten weiß ich jetzt nicht, was ich von ihm halten soll: Der Story von Fluch der Karibik 2 konnte ich noch ganz gut folgen, aber beim eben gesehenen Film habe ich echt die Orientierung verloren. Zwar waren alle bekannten Gesichter einschließlich Captain Barbossa wieder versammelt, doch die vielen Handlungsstränge waren so verworren und unübersichtlich, dass ich doch ein wenig enttäuscht bin. Plötzlich waren alle in Singapur, trafen auf dort auf den Piraten Sao Feng, gespielt von Hongkongs Action-Superstar Chow Yun-Fat, und weil Captain Jack Sparrow auch bei diesem in der Schuld steht, wird die Geschichte erstmals undurchsichtig, weil ich schon jetzt nicht mehr ganz klar war, warum das alles und warum der Ferne Osten. Sao Feng hilft Will Turner, gibt Barbossa ein Schiff und sie segeln ans Ende der Welt, wo Sparrow dem Wahnsinn nahe gefangen ist, und befreien diesen. Es kommt dann Calypso, eine im Menschenkörper gefangene Göttin, ins Spiel, die befreit werden will. Davy Jones darf auch mal und dann habe ich ganz den Faden verloren, wer mit wem und wie und warum.

Der Film war zwar wieder ein riesiges Effekte-Spekatakel und nett anzuschauen, aber ein bisschen hätte ich doch ganz gerne auch den Überblick behalten, ich habe mir schließlich einen eher anspruchslosen Popcorn-Film angesehen und keine schwere Kost, bei der man hinterher über die Geschichte philosophieren kann. Tolle Tricks, Keith Richards als Jack Sparrows Vater und viele nette Einzelheiten. Leider aber letztlich doch zugunsten der großen Show verschenkt. Deutlich zu lang und dann ein Ende, das alle Voraussetzungen für eine weitere Fortsetzung schafft.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

5 Kommentare

  1. nun ja, man muss eben auch den asiatischen potentiellen Kinogängern ihren eigenen Protargonisten geben..

  2. die fortsetzung setzt halt kompromißlos ein, da kam ich auch nicht mit. Aber daraus einen Vorwurf formulieren; der zweite Teil sollte halt noch ein bisschen präsent sein.
    Dritter Teil in Ordnung zu Ende geführt, aber man kann ihn sich schon anschauen. Weitermachen!

  3. Deshalb habe ich mir den ja ein paar Tage vorher noch auf DVD angeschaut, hat mir trotzdem nicht geholfen. Vielleicht kommt ein wenig Licht ins Dunkel, wenn ich den irgendwann noch ein zweites Mal gesehen habe.

    Ich bleibe aber dabei, das Ganze erinnerte mich mehr an einen Film von David Lynch. Wenn ich mir einen solchen anschaue, bin ich selbst schuld, wenn ich hinterher nur Bahnhof verstanden habe. Nur werden bei Herrn Lynch Logiklöcher nicht mit geilen Effekten gefüllt. Wer bei David Lnych nichts versteht, darf sich ebensowenig beklagen wie einer, der bei Wim Wenders‘ merkwürdigen und pseudointellektuellen Filmen einschläft.

    Jedem, der wie ich einmal zu einem DVD-Abend mit „Der Himmel über Berlin“ eingeladen wird, kann ich empfehlen, bei der ersten Szene mit Bruno Ganz zu rufen „Aaaaaaaaah, der Hitler!“. Gibt böse Blicke oder Lacher. Ich habe den ganzen Film über den Schnauzer vermisst. Wenn ich nicht geschlafen habe.

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