Grammatik-Diskounter

Dass die Werbetexter der Norma ihre grammatischen und orthografischen Fähigkeiten nicht im Feinkostladen erworben haben, beweist ein Blick in meine Apostrophen-Sammlung. In der aktuellen Ausgabe haben die Herrschaften sich aber so richtig verausgabt:

Bildschirmfoto 2014-12-17 um 18.04.10Quelle des Bildschirmfotos: Norma-Online (17.12.14, 18.04 Uhr)

Dass es Crème brûlée heißen muss, verrät nun, von Wikipedia mal ganz abgesehen, wirklich jede Rezepte-Seite, die Herausforderung liegt da wohl zusätzlich bei den vielen Tasten, die da gedrückt werden wollen. Dass dann aber auch Karamellisieren falsch geschrieben wurde, ist schon echt fies, zumal dann auch noch der Grammatikteufel zugeschlagen hat: der Handbrenner ermöglicht also „das Rösten von Gemüse und vieles mehr“. Das Komma zwischen Braten und Fleisch hätte ich zudem durch ein „und“ ersetzt, weil das runder klingt, und die Formulierung in der Aufzählung sollte einheitlich sein und nicht zwischen Verbal- und Nominalstil variieren. Vielleicht war ja einfach der Norma-Glühwein schuld.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“