Gruselige Weihnachten?

Weihnachten ist so schön, eigentlich mit die schönste Zeit des Jahres, aber leider gibt es da draußen zu viele Trolle, die es sich wohl auf die Fahne geschrieben haben, dieses Fest mit Vollgas an die Wand zu fahren. Leider gehört auch das zu Weihnachten:

  • die unsäglichen, beschissenen Kletter-Weihnachtsmänner, die spätestens mit dem ersten Advent an Fassaden rumhängen – das war noch nie originell, wird es auch nie!
  • die Blink-Glitzer-Kitsch-Rosetten in Unterschichtler-Fenstern – sehr schön in Kombination mit den Kletter-Santas
  • englisches Weihnachtsgedudel, angeführt vom ekelhaftesten Lied, das je geschrieben wurde: dem Ohrenkrebserreger Last Christmas, das nicht nur mich gewaltig nervt
  • Schaufenster, in denen man Merry Christmas oder wahlweise das noch schlimmere Merry X-Mas wünscht, dazu And A Happy New Year, weil Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr wohl zu spießig klingt
  • dazu passen dann ganz tolle, mit Kunstschnee ins Schaufenster gesprühte Weihnachtsmänner
  • Nikoläuse, die keine Nikoläuse mehr sind, sondern beknackte Weihnachtsmänner, die in einem Rentierschlitten hocken. Der heilige Nikolaus war ein Bischof, kein Coca-Cola-Vertreter und an Weihnachten kommt das Christkind, kein Weihnachtsmann, oder feiern wir die Geburt von einem alten Sack mit weißem Bart und rotem Fummel?!
  • Menschen in der Fußgängerzone, die blinkende Weihnachtsmannmützen auf dem Kopf haben und noch immer denken, das wäre lustig
  • Stille Nacht, heilige Nacht im November und danach zu jeder Gelegenheit
  • Statt Christbaumkugeln Weihnachtsgurken, Turnschuhe, Schlittschuhe und anderen Mist an den Christbaum hängen, den man tatsächlich auf unserem Weihnachtsmarkt kaufen kann. Ich habe es selbst gesehen!

Weihnachten kann doch aus so schön sein: Wenn der Schoppenexpress wieder vom Nikolaus und Knecht Rupprecht durch Würzburg gefahren wird, wenn die Coca-Cola-Trucks in der Werbung zu sehen sind, wenn in der Stadt Christbäume stehen, Weihnachtsmarkt ist und… Weihnachten ist schön!

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

8 Kommentare

  1. Mich reizt es manchmal, als kleines Kontrastprogramm einen der Weihnachts-Klettermänner in mein Vorgärtchen zu legen und ihm ein langes Messer in den Rücken zu stoßen. Oder ihn am Balkon über mir kunstvoll mit einem dicken Tau aufzuknüpfen. Aber was sollen dann all die Eltern ihren Kindern sagen, die von der Straße aus auf den Gemeuchelten zeigen und nach Erklärungen verlangen?

  2. Ich weiß nicht, was du hast. Mittlerweile sind wir ja so medienverwahrlost, das mit „Last Christmas“ Weihnachten eingeläutet wird. Ich bekenne mich immer noch als Fan dieses Songs! …und hier in Finnland durfte ich diesen Song schon einmal live aufführen, herrlich!

  3. @Robby
    Gute Idee! Weihnachtsmann aufknüpfen. Kann nur gut sein! Den Kindern sagt man dann, dass das ein Hochstapler war, der zur Strafe vom Christkind aufgehängt wurde, weil er statt seiner Geschenke verteilen wollte!

    @Dirk
    Die Finnen haben 16 Kasus, die kann nichts mehr schrecken!

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