Es scheint, als würde im Würzburger Stadtrat mal eine Entscheidung getroffen, gegen die sich nicht postwendend eine Bürgerinitiative formiert, um den nächsten Verhinderer-Entscheid auf den Weg zu bringen. Nahe des Bahnhofs scheinen sich ja in Sachen Frankenhalle und Posthalle mal wieder die Pseudo-Ringparkschützer-Arcadenverhinder in Stellung zu bringen, um ein vermeintliches „Baudenkmal“ zu erhalten. Als ob wir davon nicht schon genug hätten.
Nach dem Abriss der maroden Pavillons habe ich mich letztes Jahr in einem meiner wenigen Blogeinträge darüber gefreut, wie schön der Bahnhofsvorplatz jetzt ist. Ich finde auch weiterhin, dass der weitläufigere Platz sehr schön ist, selbst wenn er derzeit nur ein Provisorium ist. Heute hat der Stadtrat einstimmig (!) beschlossen, dass die Planungen für neue Pavillons nicht weitergeführt werden. Super! Vielleicht erstrahlt ja der Bahnhofsvorplatz irgendwann in alter Pracht, wenn ich mir die alten Postkarten aus Willi Dürrnagels Archiv anschaue:
Dieses Bild von 1946 zeigt den fast völlig zerstörten Bahnhof, der Vorplatz mit dem Kiliansbrunnen ist wenig schmuckvoll.
Dagegen zeigt diese Postkarte von 1907 einen gepflasterten Bahnhofsvorplatz ohne Pavillons, dafür mit Bäumen, die auch für ankommende Reisende ein ganz anderes Bild auf unsere Stadt ermöglichen. Ein Jammer, dass der alte schmucke Central-Bahnhof von 1868 in der Bombennacht 1945 zerstört wurde.
Wenn dazu noch das Kaisergärtle vor dem heutigen C&A blüht, es wäre wirklich ein Gewinn, wenn neben Bäumen und Wiesen der Platz wieder ein Tor zur Stadt würde. Dass das Bahnhofsgebäude von 1954 so aussieht, wie es aussieht, ist eben der Architektur dieser Zeit geschuldet. Schön wird der nicht mehr, selbst wenn er noch so sehr modernisiert wird.