Held des Abends

Und wenn Thomas Wark, der ZDF-Kommentator beim Spiel zwischen dem 1.FC Nürnberg und Rapid Bukarest noch zehnmal erwähnt, dass Nürnbergs neuer Stürmer Angelos Charisteas der Held der Europameisterschaft 2004 sei, schießt der deswegen immer noch kein Tor, weil seine große Zeit einfach vorbei ist. Herr Wark, seines Zeichens Held der Statistik, Held des ununterbrochenen Redens und Held vieler Phrasen, benutzt dieses Attribut heute Abend sehr gerne, denn außer bei dem griechischen Helden längst vergangener Tage betont Wark auch gerne bei einem Ballkontakt von Jan Kristiansen, dass dieser der Held des Pokalfinales sei.

Herr Wark wäre ein noch viel größerer Held, wenn es möglich wäre, dass er zwischendurch auch mal die Klappe hält. Dass die Rumänen Helden des Zeitschindens und des Schauspiels sind, ist ihm glatt entgangen.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

4 Kommentare

  1. Hättest du es jetzt nicht gebloggt, hätte ich es. Wobei ich das Stuttgart Spiel noch viel schlechter moderiert fand, dieser Thurn&Taxis, nene, hat mir gar nicht gefallen….Wenn der immer die Spiele auf Premiere kommentiert, dann weiß ich auch wieder warum ich kein Premiere will…..

  2. Ich bin kein Club-Fan aber das was ich da gesehen habe war guter Fußball! Zu blöd, daß die wieder keinen reinbekommen haben aber ganz ehrlich: Geiles Spiel!

    Überragend fand ich die durchgehende schauspielerische Leistung der Rumänen. Wenn jemand auch nur irgendwie in der Nähe war sind die doch gestorben und natürlich liegengeblieben. Sowas krankes sollte bestraft werden.

    Traurig finde ich nach den Spielen von Schalke, Bremen und Stuttgart, daß gerade die UEFA-Cup Teilnehmer die DFB-Flagge hochhalten müssen. Bayern, Leverkusen, Club – ich glaube an ein Treffen zweier deutscher Vereine irgendwo im Halbfinale – vielleicht sogar im Endspiel. Und wenn es schon soweit ist, daß der Club im UEFA-Cup was reißen muss (und kann) ist es ein Armutszeugnis für den deutschen Fußball. Wo sind sie denn die Herren aus Schalke und Bremen? Große Fresse und wie immer nichts dahinter. Über Stuttgart reden wir gar nicht erst.

  3. Das Spiel selbst war super. Nachdem ich beim Bayern-Spiel beinahe eingeschlafen bin, konnte der Glubb wenigstens begeistern. Die Fans, deren Engagement Herr Wark auch jeweils mit Minutenangabe („Seit nunmehr 75 Minuten…“) lobte, waren ebenfalls fitter als die Münchner.

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