Henry, et loiiiift!

Henry Maske hat seinen Comeback-Kampf gegen Virgil Hill gewonnen und kann nun siegreich abtreten. Ein echter Hammer. Im Vorfeld habe ich das für eine echte Witzveranstaltung gehalten. Erst Axel Schultz, dann Henry Maske. Bei Axel Schultz ging das mächtig in die Hose. Bei Maske war Ähnliches zu erwarten. Ein Kampf gegen den amtierenden Weltmeister? Nach zehn Jahren ohne Wettkampf? Und dann legt Maske einen super Kampf hin. Und Trainer Manfred Wolke sagte es ganz früh: „Henry, et loiiiift!“ In der achten Runde lief dann richtig Blut. Blut? Blut bei einem Maske-Kampf? In der Tat, die beiden sind unabsichtlich mit den Köpfen aneinander geprallt, Hill hatte einen stark blutenden Cut über dem Auge. Hill war aber schon zu diesem Zeitpunkt zum Reagieren gezwungen. Ich bin sprachlos und muss zugeben, ich habe mir diesen Kampf angeschaut ohne die geringste Erwartung, dass Maske auch nur den Hauch einer Chance haben könnte. Toll. Beeindruckend. Und v.a. schön, sich mit einem Sportler so mitfreuen zu können. Man hat Maske richtig angemerkt, wie sehr er sich freut und wie groß diese Bürde war, den letzten Kampf seiner Karriere verloren zu haben, die er nun los ist. Schön.

Ein Wehmutstropfen waren diese grausam dargebotenen Nationalhymnen: Weder die US-Hymne noch unsere deutsche Hymne konnte man ertragen, diese soulige Gejammer. Schlimm. Sarah Connor durfte sie nicht singen, „Brüh im Lichte dieses Glückes„, ich habe es heute noch im Ohr, schließlich war ich da im Stadion und habe meinen Ohren nicht getraut.

Schön! Bleibt jetzt zu hoffen, dass Maske diese Freude genießt und seine großartige Karriere mit diesem Sieg endgültig beendet. Hut ab vor dieser Leistung!

Nachtrag: Henry Maske hat nochmals ausdrücklich erklärt, dass seine Boxhandschuhe für immer am Nagel hängen bleiben.

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

4 Kommentare

  1. Die Nase hat doch „Brüh im Lichte…“ gesungen!

    Ich ziehe auch meinen nicht vorhandenen Hut vor Henry. So einen Kampf hätte ich ihm nie zugetraut. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass er mal einen besseren Kampf gezeigt hat. Wenn doch, dann muss es sehr lange her gewesen sein; wahrscheinlich vor der Zeit, in der Maske von RTL vermarktet wurde.

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