Ich muss kassieren

Im Grunde hat die Überschrift so gar nichts mit der gestrigen Blogshow im Destino zu tun, ich habe mich aber gestern schon mit Ralf geeinigt, dass wir zum selben Thema die gleiche Überschrift nehmen, weil es einfach eine zu witzige, zu absurde Situation war, in der dieser große Spruch gesagt wurde. Man stelle sich vor, ein Video hat mehrmals nicht richtig funktioniert, dann spricht einer der blogshowenden Blogger und der Kellner kommt zur Tür herein, sieht seinen Gast, der ihm signalisiert, er solle das Getränk einfach durchreichen, ist damit aber nicht einverstanden, da er, wie der Titel schon sagt, gleich kassieren muss und dies nicht leise in den Raum, über die Stimme des Bloggers hinweg, rief. Großartige Situationskomik.

Die Blogshow selbst war sehr unterhaltsam und lustig, ich kann mich Ralf eigentlich nur anschließen, Roman Libbertz’ Texte haben mir ebenfalls nicht so sehr zugesagt, ein bisschen zu melancholisch, vielleicht auch ein bisschen zu selbstverliebt, aber trotzdem nett. Anders eben.

Elsa Seefahrts Beitrag fand ich lustig. Am Ende waren es leider doch keine Schweinehack-Plätzchen, aber ihr Videobeitrag zu ihrem Video-Blog hat mir gefallen und ich werde jetzt öfters mal bei ihr vorbeischauen. Ist doch immer etwas anderes, wenn man die Leute dann auch mal persönlich kennen gelernt hat. Die Plätzchen, die sie am Ende jedem geschenkt hat, waren gut. Anders als die aus der Würzmischung.

MC Winkel, der gestern Geburtstag hatte und von Ralf einen Kartoffelstampfer geschenkt bekam, den ich auch signieren durfte, hatte wirklich lustige Beiträge vorbereitet, die auch meinen Geschmack voll und ganz trafen. Schmerzfrei hat er – es war sein bis dato größter Erfolg1993 an einer Wahl zur Beauty Queen 93 in Santa Susanna teilgenommen… und gewonnen. Wohl deshalb, weil seine Kumpels – ebenfalls schmerzfrei – nackt in einem Pool in der Disko badeten und tiefe Einblicke boten und natürlich, weil er unwiderstehlich ist und die perfekte Choreographie zu Mr Vain von Culture Beat getanzt hat. Die Choreographie stellte er auf Bitten seiner Leser daheim nach, auch diese kann online bewundert werden. Herrlich doof und herrlich lustig.

Nilz Bokelberg, den Ralf tatsächlich nicht kannte, ich als TV-Junkie dafür aus Viva-Zeiten umso besser, stellte als letzter ebenfalls Texte aus seinem Blog vor, die wirklich sehr witzig waren. Egal, ob es der One-Night-Stand war, der statt zu poppen lieber aus dem Fenster kotzte, das Puder-auf-den-Sack-Doping für Konsolendauerdaddler oder die Erinnerung an die erste Liebe aus der Grundschule („Sie hatte feuerrote Haare und war auch sonst nicht auf den Mund gefallen.“), der er live mit seiner Conrad-E-Gitarre für 100€ inklusive Miniverstärker und den fünf von ihm beherrschten Akkorden mit einem Lied huldigte.

Ein sehr witziger Abend mit teilweise wunderbar selbstverliebten Menschen, die auch jeden Scheiß mitmachen. Der Moderator war betrunken, aber gerade deswegen besonders lustig, der Fahrer war einfach so lustig, nur die Getränke für meinen Geschmack eindeutig zu teuer. Dafür war der Eintritt frei. Anschließend noch ein bisschen mit MC Winkel gebaddscht, dann ging es auch schon heim.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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