Jubelkoreaer reloaded

Vor drei Jahren habe ich mich bei der Fußball-WM der Damen über die nordkoreanischen Jubelkader von Kim Jong-Il auf der Tribüne amüsiert, die in Reih und Glied sowie in Einheitskleidung ihre Mannschaft angefeuert haben.

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Da Nordkoreaner nicht ihr Land verlassen dürfen und dieses Mal auch niemand so priviligert ist, das Land mit Erlaubnis verlassen zu dürfen, weil das Gastgeberland Südafrika und nicht Genosse Volksrepublik China heißt, müssen eben kurzerhand ein paar Jubelchinesen klargemacht werden, die dann in Südafrika die Volksgenossen auf dem Rasen von Erfolg zu Erfolg peitschen. 1000 Tickets bringt das nordkoreanische Sportkomitee jetzt unter das chinesische Volk. China ist nicht qualifiziert, die Chinesen mögen Fußball, für ein kostenloses Ticket muss halt für die anderen gejubelt werden. Irgendwie lustig, ich freue mich schon über den Einheitsjubel der bezahlten „Fans“.

Lustig finde ich auch, dass die Nordkoreaner einen zusätzlichen Stürmer in den Kader schmuggeln wollten. Als Panini-Sammler weiß ich ja, dass der Unterschied im Zweifel nicht auffallen würde, der Fifa ist die Schummelei aber aufgefallen und jetzt fährt bei Nordkorea zwar ein zusätzlicher Stürmer mit, der aber als Feldspieler nicht spielberechtigt ist, sondern als dritter Torhüter auf der Bank sitzt, als der er auch nominiert wurde. Gut, wenn die Fans als 12. Mann voll ihre Mannschaft unterstützen. Bei den Gruppengegnern Brasilien, Portugal und Elfenbeinküste gelten die Tickets wohl nur für die Vorrunde….

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“