Mit Abmahnungen gegen unbedeutende Blogger, deren Seiten nicht so viele Zugriffe vorweisen können, dass man tatsächlich von Öffentlichkeit sprechen kann, vorzugehen, ist in meinen Augen ein Zeichen von Hilflosigkeit, aber auch von menschlicher Schwäche. Es bleiben dem Abgemahnten Anwaltskosten, die man erst einmal aufbringen muss, da eine Klage dagegen nicht die größte Aussicht auf Erfolg hat, der Spaß am Bloggen geht mitunter auch flöten, selbst wenn man – warum auch immer – übers Ziel hinausgeschossen hat. Beliebig festgesetzte Streitwerte erhöhen die Anwaltskosten, die meistens nicht mehr als ein Schreiben mit der Unterlassungserklärung geschickt haben.
Es sind nicht nur Blogger, auch kleine Betriebe trifft es, kürzlich waren es auch mal Hobby-Handarbeiter, die auf ihren Werken Tatzen angebracht haben, von denen ein bekannter Hersteller von Outdoor-Kleidung seine Markenrechte verletzt sah und teure Abmahnungen verschicken ließ. Ich werde da nicht mehr kaufen.
Jetzt hat die Stadt Augsburg einen Neu-Blogger abgemahnt, weil der seine Seite unter der Domain augsburgr.de ins Internet gestellt hatte und die Stadt sogar selbst davon in Kenntnis gesetzt hat und um Erlaubnis gefragt. Die Antwort kam prompt: 1890€ soll er jetzt berappen, weil die Stadt-Juristen offenbar nicht fähig waren, die Email des Bloggers formlos zu beantworten, sondern lieber die Abmahnung schickten. Die halten sich sogar noch für besonders nett, weil sie den Streitwert bei nur 50.000€ angesetzt haben.
wuerzburgr.de fällt somit aus, auch wenn Herr Rosenthal sicher mit sich reden ließe nach unserer Würzmischung, deren Name wohl auch schon grenzwertig wäre, wenn wir Augsburger Verhältnisse in Würzburg hätten. Ralf hat eben auch darüber gebloggt: Im Würzblog, das seinen Namen behalten darf.
[Ergänzung] Die Abmahnung wurde zurückgezogen, das Ansehen hat aber trotzdem ordentlich gelitten. G’scheit so! Ein Witz ist und bleibt aber die Tatsache an sich, dass solche Bagatellen im Zweifelsfall richtig teuer sind, weil kein Gesetz dieser Abmahnerei Einhalt gebietet. Sollte da nicht mal was passieren?
Eine Pfote ist eine Pfote ist eine Pfote. Und nix anderes.
Ich fand JW Klamotten bisher eigentlich ganz gut, wenn auch recht teuer. Jetzt sind sie nur noch teuer.
Boris Becker ist jetzt offiziell auch eine „Marke“. Muahahahaa. Er wurde doch tasächlich – jetzt irgendwo festhalten – für sein IMAGE AUSGEZEICHNET!
http://magazine.web.de/de/themen/finanzen/wirtschaft/9383468-Boris-Becker-fuer-Image-ausgezeichnet.html
Bezug zum Thema: Darf er jetzt Lizenzgebühren von Brücken, Stern und Reurer verlangen? Die verkaufen ja schließlich (Gesichts-)Krapfen… (und die schauen Tennisbällen zum Verwechseln ähnlich, meinte ich)
Abmahnungen gehören verboten! Zumindest sollte der Abgemahnte erfahren was er (evtl.) falsch gemacht und die Möglichkeit bekommen den Missstand zubeseitigen. Nur wenn das nichts bringt, dann kostenpflichtig abmahnen.Â