Marmorkuchen auf Reisen

Hungrig einkaufen zu gehen ist immer problematisch. Direkt nach dem Radfahren einkaufen zu gehen, toppt das Ganze nochmals und so habe ich nach unserer Ankunft in Sexten voller Heißhunger einen Marmorkuchen gekauft, den wir in den fünf Tagen in den Dolomiten nicht angelangt haben, weil es zum Frühstück sowieso Kuchen gab und das Abendessen im Gasthof Edelweiß jeweils so gut und so reichlich war, dass wir abends an alles gedacht haben, aber nicht an den Marmorkuchen, den ich schließlich auch über den Brenner transportiert und mit nach Deutschland genommen habe. Ihn hier zu essen wäre aber langweilig gewesen und wenn andere Plüschtiere in allen Teilen der Welt fotografieren und das in ihrem Blog dokumentieren, kann ich auch einen italienischen Marmorkuchen mit nach Spanien nehmen und dort vor den Sehenswürdigkeiten ablichten.

Die historische Kulisse von Toledo mit dem Schloss Alcázar (rechts) und der Kathedrale von Toledo (Mitte) war die erste Station,

vor der Stadtmauer von Ávila wurde sicherlich auch noch nie ein italienischer Marmorkuchen fotografiert.

Die Plaza Mayor unserer Würzburgs Partnerstadt Salamanca, einer der schönsten Plätze Spaniens, durfte auch mit dem Marmorkuchen aus Südtirol posieren, aber auch die historische Römerbrücke mit der Kathedrale von Salamanca bot ein perfektes Bild für meinen Kuchen auf Europatournee,

dessen letzte Station schließlich der Königspalast in Madrid sein sollte,

ehe er gierig von ein paar Würzburgern vernichtet wurde und nichts übrig blieb außer einer Folie, einer Form und ein paar Bröseln, die dann fast ein wenig lieblos in der Nähe des Palacios entsorgt wurden.

Obwohl er ein wenig gelitten hat, hat der Kuchen noch gut geschmeckt und ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass Marmorkuchen von keinem trockenen Kuchen der Welt übertroffen werden kann und diese Fotoaktion eine der bescheuertsten Sachen war, die ich jemals in diesem Blog dokumentiert habe. Sie hat aber sowohl mir als auch meinen Mitreisenden so großen Spaß gemacht, dass es für sie eine große Ehre war, von diesem Kuchen ein Stück abzubekommen.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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