Mast statt Knast

Leider finden sich Nachrichten über diese lustige Provinzposse nur in der Bild-Zeitung: Ein arbeitsloser Bauarbeiter wurde wegen Internet-Betrugs, statt des auf Ebay verkauften Laptops soll nur Sand im Paket gewesen sein, zu einer Haftstrafe verurteilt. Zunächst protestierte er gegen dieses Urteil, durch das er sich ungerecht behandelt fühlt, weil er eine Neuaufnahme fordert: Nicht wie andere Menschen, nein, er baute eine Hütte auf einem altem DDR-Antennenmast aus, mit Stromversorgung, Internet, Bio-Klo und Nahrungsvorräten und harrte dort zehn Tage aus. Letzte Woche nun lockte ihn seine Frau und die Mutter seiner fünf Kinder mit wirklich sehr erotischen Fotos aus seinem Vogelnest, jetzt ist der Mastmann ganz untergetaucht, weil er nun seine Haftstrafe antreten soll. Um den Haftbefehl zu vollstrecken, rückte dann die Polizei an, die sich aber gegen die Frau und ihre rabiate Schwiegermutter zur Wehr setzen musste, dann aber wieder abzog, weil der Mann nicht mehr da war.
Jetzt bekommt sie wohl auch eine Anzeige und ihr Mann einen Zuschlag auf die Haftstrafe. Irgendwie lustig, dieser wilde Osten! Vielleicht verschanzt sich die Frau vom Mastmann nun auf dem Mast… Bild wird bestimmt weiter davon berichten!

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

2 Kommentare

  1. Deine Aussagen über die Kriegsdienstverweigerung treffen auf harten Widerstand, mehr bei mir: denkblogade.de 🙂

    Ich musste deinen Eintrag geringfügig ändern, da die Kommentarfunktion aus irgendeinem Grund blockiert war.

  2. Ich habe ja wirklich Empörendes geschrieben: „Ein bisschen merkwürdig ist es doch schon, sich freiwillig zu einer Armee zu melden, die nicht unbedingt dafür bekannt, nur im Inland Schuhe zu putzen, und dann den Kriegsdienst zu verweigern, wenn es zum Einsatz in den Nahen Osten geht.“

    Dann bin ich ja mal froh, dass ich in Deutschland lebe und hier groß und gebildet worden bin, denn ich habe all das schon gewusst, als ich verweigert habe. Mit meinem letzten Kommentar dürfte ich für noch mehr Aufregung sorgen! Polemische Wochen sind manchmal ganz lustig!

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