Merkwürdige DFB-Urteile

Bayerns Kampfsau Mark van Bommel bekommt seinen ersten Bundesliga-Platzverweis, ihm gehen die Gäule durch und er macht im Rücken des Schiedsrichters verärgert die Stinkefaust. Blöd. Macht man nicht. Dafür wird er zu zwei – zunächst waren drei gefordert – zusätzlichen Spielen Sperre verurteilt und muss dazu 15.000€ Geldstrafe bezahlen. Mario Gomez beschimpft im TV-Interview seinen Gegenspieler als „Arschloch“, wird nicht gesperrt und muss nur eine Geldstrafe von lächerlichen 8000€ bezahlen. Diego wird eine Halbzeit lang gepiesackt und provoziert, ihm brennen die Sicherungen durch und er stößt schubst seinen Gegenspieler mit offenem Visier um. Rot und unglaubliche drei Spiele Sperre. Lächerlich. Am vergangenen Wochenende nun hat Nürnbergs Stürmer Jan Koller nach dem Spiel im Gerangel einem seiner Gegenspieler angespuckt, der Schiedsrichter hat nichts gesehen, die TV-Kameras umso mehr, jeder rechnete mit einer langen Sperre, die für diese Schweinerei auch angemessen gewesen wäre. Hat der DFB Mitleid mit dem Club? Koller wurde für diese widerliche Unsportlichkeit nur für ein einziges Spiel gesperrt, die Geldstrafe tut ihm sowieso nicht weh.

Die Verhältnismäßigkeit ist schon komisch. Eine dumme Geste gegen den Schiedsrichter und der DFB meint, ein Exempel statuieren zu müssen. Es ist mit van Bommel jetzt eben ein Bayernspieler, der Beitrag sähe aber genauso aus, wäre der zu gestenreiche Spieler ein Rostocker. Eine harmlose Unsportlichkeit gegen den Gegner und an einem der Topstars der Liga wird ein weiteres Exempel statuiert. Eine erniedrigende grobe und widerliche Unsportlichkeit gegen einen anderen Spieler und der DFB ist überraschend gnädig und milde. Diese Spuckerei wurde auch schon härter bestraft… Er habe nicht zielgerichtet gespuckt, so die Begründung. Gomez hätte eine Denkpause auch nicht geschadet, vielleicht braucht er ja etwas länger.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Fußball

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

3 Kommentare

  1. van bommel und diego finde ich absolut richtig bestraft. gomez und koller hätte ich härter bestraft. die werden schließlich als profis auch dafür bezahlt, dass sie vorbilder für die 8 bis 10jährigen buben sind, die ihre trikots kaufen. da müssen harte strafen her, sonst spuckt am nächsten samstag der kleine folrian den kleinen thomas an, weil der ihn arschloch genannt hat, worauf der kleine thomas den kleinen florian umrempelt. überraschend sehen beide rot und machen eine obszöne geste in richtung schiedsrichter.

  2. Weidenfeller wurde damals für drei Spiele gesperrt, weil man nachträglich erkennen konnte, dass er Asamoah „Sau“ genannt haben könnte. Gomez sagt es offen in die Kamera und wird nicht gesperrt!

    Die Sperren für van Bommel und Diego finde ich lächerlich.

Kommentare sind geschlossen.