Milliarden für die Griechen

Die Griechen bekommen 80 Milliarden von der EU, die Deutschen zahlen davon über 22 Milliarden, auch die Franzosen dürfen ordentlich bluten, weil die Griechen jetzt die Quittung für ihre komische Wirtschafts- und Steuerpolitik bekommen. So ganz verstehe ich das nicht. Überall wird ein harter Sparkurs gefahren, Steuern erhöht und Mittel gestrichen, koalitionsintern wird über Steuererleichterungen gestritten, die so leicht nicht zu finanzieren sind, für die Griechen können aber mal eben Milliarden an Steuergeldern lockergemacht werden. Warum ist es ein Tabu, solche Länder aus der Währungsunion auszuschließen? Gab es nicht mal strenge Richtlinien bezüglich der Neuverschuldung, deren Nichteinhaltung mit Strafzahlungen belegt wurde? Welches ist das nächste Land, das nach EU-Krediten ruft?

Alles läuft auf Pump, wie das alles auf Dauer funktionieren soll, verstehe ich schon lange nicht mehr. Vielleicht habe ich das auch noch nie verstanden. Wie und wo wetten Spekulanten auf einen Staatsbankrott und machen damit dann noch Milliardengewinne? Wie sollen die Griechen das denn je zurückzahlen? Schön auch, dass die Griechen vogelwild gegen den Sparkurs der Regierung protestieren und Gewerkschaften zum Generalstreik aufrufen. Immer schön die Hand aufhalten…

Alles sehr eigenartig. Einen großartigen Kommentar zur momentanen Europaskepsis, die uns Deutschen aus dem Ausland vorgeworfen wird, hat Tagesthemen-Moderator Tom Buhrow in der New York Times geschrieben, die Übersetzung liefert die Welt.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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