Musik für die Klingelton-Generation

Wie tief kann die Musikindustrie noch sinken: Dass Bushido regelmäßig seine Preise für „Musik“ bekommt, ist ja nichts Neues mehr. In Deutschland, habe ich mir gedacht, feiert sich halt jede Branche in ihrem eigenen Mikrokosmos, da wird noch der letzte Mist mit einem Preis bedacht und wenn es Mario Barth ist, der als bester Live-Spaßmacher – ich hasse das Wort Comedian – ausgezeichnet wird.

Jetzt scheint aber der Wahnsinn über die deutschen Grenzen hinaus um sich gegriffen zu haben. Wie anders ist es zu erklären, dass Tokio Hotel, diese ekelhafte Kreisch-Kombo für pubertierende Gören, als beste Live-Band mit dem MTV Europe Award ausgezeichnet worden ist. Wann immer irgendwo ein Live-Ausschnitt läuft, muss ich umschalten, weil ich a) die „Musik“ nicht ertrage und b) das noch viel schlimmere hysterische Dauerkreischen der Girlie-Tussen unerträglich finde. Wäre die Konkurrenz ähnlicher Schrott gewesen, mir wäre das keinen Eintrag wert gewesen, aber mitnominiert waren Metallica, Foo Fighters, Linkin Park und The Cure. Ich muss jetzt auch weinen.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

Ein Kommentar

  1. Ich muss ja zugeben, dass ich bisher „recht selten“ auf deinem Blog war, aber nun hast du es auch in mein NetNewsWire geschafft 😉

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