Nach der Prüfung…

…ist vor der Prüfung. Keine 12 Stunden dauert es noch, dann sitze ich wieder in dem abscheulichen fensterlosen Hörsaal 166 am Sanderring und schreibe Staatsexamen. Um acht Uhr geht es los, um halb acht müssen wieder alle da sein. Morgen steht das sogenannte erste Nebengebiet auf dem Programm. Für die meisten meiner Mitstreiter bedeutet das, ähnliche Aufgaben zu lösen, wie ich sie am Freitag schon vor mir hatte. Für mich steht das Fach Neuere Deutsche Literaturwissenschaft auf dem Programm. Ich habe mich vollends auf den Themenbereich Lyrik spezialisiert und hoffe nun, dass gnädige Gedichte zum Bearbeiten vorgelegt werden. Ich denke da an Andreas Gryphius, Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Paul Gerhardt oder Martin Opitz. Ein kaum zu verstehendes Gedicht von einem durchgeknallten Expressionisten möge mir erspart bleiben. Bei den meisten frage ich mich, warum die berühmt geworden sind. Ich will keinen Oscar gewinnen wie der Namensvetter meines Nicknames, ein verständliches Gedicht und eine gute bis befriedigende Note würden mich schon zufrieden stellen. „Martin Scorsese ist der Gewinner der 79. Oscar-Verleihung, aber Al Gore ist ihr heimlicher Star.“ Das liest sich schon echt gut. Sieben Mal musste Martin Scorsese nominiert werden, jetzt hat er gleich zwei der goldigen Staubfänger bekommen. Herzlichen Glückwunsch.

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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