Nachlese zum Schülerstreik

Wer für „Mehr Bildung“ demonstriert, hat ein Problem. Er setzt damit etwas anmaßend voraus, dass es etwas gibt, das gesteigert werden kann, in diesem Fall wäre dies das hohe Gut der „Bildung“. Fängt man bei Null an, kann man nicht steigern, da ist das kleinste Fitzelchen Bildung schon ein enormer Fortschritt. Immerhin ein Anfang.


Quelle Bildschirmfoto: Spiegel-Online

Wenn ich die Bilder von der „Demonstration“ in Berlin sehe, fühle ich mich komplett in meiner Ansicht bestätigt und bezweifle, dass dort die Forderung nach „mehr Bildung“ berechtigt ist: Wenn die Nachwuchs-Kommunisten vom SDS zur Demo aufrufen, wenn die Linken für eine bessere Bildung eintreten, dann kann dabei nichts Vernünftiges herauskommen. Dass die Teilnehmer nicht einmal wissen, wofür sie auf der Straße rumhängen und Bier trinken, ein Armutszeugnis. Randale bei einer Demo für mehr Bildung, eine verwüstete Uni, die ein Sprecher noch als einen Ausdruck der Hilflosigkeit wertet. Wenn dann noch gegen Kapitalismus demonstriert wird und Manager bei einer Tagung plump beleidigt werden, hat das nichts mehr mit einer Form der Meinungsäußerung zu tun, geschweige denn mit einer Bildungsdemo. Interessant, dass die antikapitalistischen Demonstranten auch gleich eine jüdische Ausstellung zur Reichskristallnacht zerstört haben.

Dieses militante Gschwäaddl, wie man in Würzburg sagt, wird man auf einer Demo, die von seriösen demokratischen Kräften organisiert wurde, nicht finden. In München und Nürnberg wurde wenigstens demonstriert und nicht randaliert. So erreicht man auch etwas, schließlich hat sich Kultusminister Spaenle den Demonstranten gestellt.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

8 Kommentare

  1. Scheiße mann, ich hab mir des Video grad angesehen, des is ja grauenvoll. Haben die einen an der Waffel???

    Unglaublich…
    Hoffentlich bekommt unser Herr aus dem Impressum wirklich was zu hören…

  2. Pingback: goodgroove.de
  3. Dieses süffisante „Die Schüler spielen 68er und verwüsten die Uni…“ der Reporterin finde ich ziemlich dämlich. Sie sollte sich nicht mit einem Grinsen hinstellen und über diese Randale berichten als wären sie etwas Gutes.

    Es reicht, wenn sich der Schülervertreter hinstellt und die Krawallmacher in Schutz nimmt.

  4. Genau an der Stellle, ich hab des Video jetz schon öfters angeschaut, wunder ich mich auch immer wieder, was die Reporterin uns sagen will. Findet die das Ganz gut? Ich denk nicht, aber kommt kurzzeitig so rüber.

    Aber was andres, wieso funzen meine f***** Trackbacks nicht?

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