Nichts als heiße Luft

Am besten wäre es wahrscheinlich gewesen, niemand hätte mehr über den unsäglichen Klimagipfel in Kopenhagen berichtet, als sich abzeichnete, dass das Ganze eine einzige Farce wird. Ich habe manchmal nicht mehr gewusst, ob ich lachen soll, mich ärgern soll oder mich fremdschämen muss. Das war doch die reinste Geldvernichtung, was dort die Vertreter aus aller Herren Länder betrieben hatten. Aus allen Ecken des Planeten sind sie nach Dänemark geflogen, haben dafür gesorgt, dass nicht gerade wenig CO2 in die Atmosphäre geblasen wird und dann fabrizieren sie nach zwei Wochen sinnlosem Palavern wieder nichts als heiße Luft: Auf einen gemeinsamen Beschluss können sich die Länder der Erde nicht einigen, da alles, was Geld kostet, abgelehnt wird. Indien störte sich beispielsweise daran, dass die Einhaltung eines solchen Beschlusses kontrolliert werden sollte, und wollte deshalb nicht zustimmen. Interessant überhaupt, dass aufstrebende Wirtschaftsnationen wie Indien und China beim Thema Klimaschutz gerne weghören.

Es hat aber noch nicht gereicht, dass der Klimagipfel gescheitert ist, zum Abschluss wurde dem Ganzen quasi noch die Krone aufgesetzt, indem ein jämmerlicher „Minimal-Kompromiss“ unterzeichnet wurde. Alle Nationen haben die Bestrebungen zum Klimaschutz „zur Kenntnis genommen“. Das bedeutet leider nichts anderes, dass zwar alle davon wissen, dies aber auch wieder vergessen können, da es ihnen scheißegal ist. Die Erderwärmung will man ohne irgendwelche Emissionsbeschränkungen auf 2 Grad begrenzen, wahrscheinlich wird als nächstes beschlossen, der Vesuv und die anderen Vulkane dürfen nicht mehr ausbrechen. Frau Merkel und Herr Obama haben zwar engagierte Auftritte hingelegt, gebracht hat es aber gar nichts. Leider.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

Ein Kommentar

  1. Formulierungen können so schön vieldeutig und trotzdem nichtssagend sein. Dann hau ich doch gleich mal in die gleiche Kerbe und sage dazu: „Die Staats- und Regierungschefs waren stets darum bemüht, Vereinbarungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen zu treffen.“

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