Der nette Herr Klopp. Dieser Verrückte. Ein Top-Trainer. Unser nächster Bundestrainer. Seit Jürgen Klopp in Mainz zum Sympathieträger geworden ist und jahrelang als TV-Bundestrainer mit Johannes B. Kerner und Urs Meyer fürs ZDF Länderspiele analysiert hat, liebt ihn die Fußballnation. Zumindest die weibliche und die, die Fußball nur sporadisch schauen, und die sympathisch finden, die nett auftreten, wenn sie entspannt sind. Als Trainer vom BVB hat Klopp sogar Borussia Dortmund zu nie geahnten Sympathien verholfen, die zu Zeiten von Andy Möller, dem Börsengang, dem Kaufrausch auf Pump inklusive Meisterschaft und der anschließenden Fast-Pleite fast komplett verspielt wurden. Da war Klopp auch erfolgreich und hat aus der Not und mit tollen Talenten eine Mannschaft geformt, die in den beiden vergangenen Jahren tollen und erfolgreichen Fußball gespielt hat und auch meinem geliebten FC Bayern kaum eine Chance gelassen hat. Tiefpunkt war sicherlich das DFB-Pokalfinale, als sich die Bayern fast wehrlos ihrem Schicksal hingaben und von Dortmund fünf Tore eingeschenkt bekommen hat.
Jetzt ist das irgendwie anders. Dortmund spielt nicht mehr ganz so groß auf, knappe Spiele gewinnt nicht mehr zwangsläufig der BVB und so manches wichtige Spiel wurde verloren oder unentschieden beendet. Die Bayern sind enteilt und liegen aktuell 17 Punkte vor dem BVB. Und Jürgen Klopp? Der ist ganz und gar nicht mehr sympathisch, sondern benimmt sich wie ein kleines Kind, dem man sein Lieblingsspielzeug aus der Hand gerissen hat. Er keift herum und ist ein ganz ganz schlechter Verlierer, der scheinbar bei den sieben Zwergen unterwegs war, als die Fähigkeit verteilt wurde, auch in der Niederlage Größe zu zeigen. Die Größe konnte er als Sieger locker zeigen, drum war er auch so sympathisch, aber wenn es nicht läuft, dann sind ganz schnell die anderen schuld, vor allem die Schiedsrichter. Und wenn die es nicht sind, dann ist es der Gegner. Klopp hat nach der Niederlage im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen die Bayern bockig gegiftet, die Bayern machten es wie die Chinesen in der Industrie. Sie schauen zum Gegner, um deren Ideen abzukupfern und machen es dann mit mehr Geld nach. Nur so seien die Bayern wieder an Dortmund vorbeigezogen. Früher hieß es, der Gegner wurde mit seinen eigenen Waffen geschlagen, heute kupfert man bei Jürgen Klopp ab, der den Fußball erfunden zu haben scheint. Den Gegner früh stören und dann ganz schnell den Gegenangriff einleiten, das hat zwar Dortmund in letzter Zeit perfekt gespielt, Klopps ureigene Idee ist und war das aber sicher nicht. Dementsprechend hat er von Heynckes auch die Retourkutsche bekommen. Mangelnde Größe hat er Klopp vorgeworfen, zudem hat er ihm auch deutlich gemacht, dass es Fußball schon länger als Jürgen Klopp gibt. Inzwischen hat er sich kleinlaut entschuldigt, er habe das gar nicht so gemeint, er gönne Heynckes jeden Titel. Selbst wenn er ins Plaudern gekommen ist, hat er doch gesagt, was er denkt und dabei ebenso wie der beim Gewinnen so sympathische Thomas Tuchel gezeigt, dass er ganz schlecht verlieren kann und ein ganz schöner Proll an der Seitenlinie ist. So. Fußball ist so geil.
Der Bayerndepp ist wieder da, da kann ich nicht nur stiller Leser bleiben. Klopp ist ein Depp, der ist im September im Max-Morlock-Stadion auch wie ein Gestörter rumgerannt, zwei Punkte sind trotzdem bei uns geblieben. Das Verlieren habt ihr Bayerndeppen aber auch nicht mit der Muttermilch aufgesaugt, aber euer Wurst-Uli macht es geschickter und nicht direkt nach einer Niederlage.
Ja mei, der Klopp meint halt, er hat den Fußball erfunden. Wer hat eigentlich mal vom spanischen Takatuka-Fußball geschwärmt und gemeint, er müsse das auf seine Mannschaft übertragen. Der Kerl hat sich halt mal komplett lächerlich gemacht.