Ostern ist vorbei

Ostern ist vorbei!

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Das war auch der Grundtenor einer Unterhaltung zwischen der genervten Oma und ihrer Enkelin. Beim Anblick der deutlich reduzierten Oster-Artikel meinte sie trocken, nächstes Jahr käme der Osterhase „enn Dååch spääda“, weil dann „kossd däa gÃ¥nse Schaaiß weenicha“. Das Kind hat schon glücklicher geschaut.
In der Stadt hatte ich teilweise das Gefühl, alle außer mir haben einen Baddscher. Der eine versucht, trotz Sturm und Schnee seinen Schirm offenzuhalten, um wenigstens das Gefühl zu haben, nicht nass zu werden, läuft dabei mit dem Schirm voraus, sieht dabei natürlich nichts, rennt mich über den Haufen und schaut mich vorwurfsvoll, als ich grinsend zu ihm meinte, er solle sich mal nach einem durchsichtigen Schirm umschauen. Der andere hat, das Wetter wechselte ja konstant zwischen blauem Himmel und Schneesturm, seiner Frau wild mit seinem geschlossenen Stockschirm fuchtelnd irgendeinen politischen Sachverhalt dargestellt und dabei seinem Vordermann mit der Metallspitze in den Nacken gepiekt, wofür sich die Frau sehr geschämt hat und ihren Mann für sein wildes Gestikulieren rügte. Es ist nichts passiert, es sah aber lustig aus.

Überhaupt hat mich das heute in den Kaufhäusern ein bisschen an die Atmosphäre am 27.Dezember erinnert, wenn alle ihre Geschenke umtauschen müssen oder ihr geschenktes Geld an den Mann bringen müssen. Geschenke an Ostern… habe ich es verpasst, dem Osterhasen meinen Wunschzettel zu schicken?

Schnürsenkel für meine blau-orangenen Adidas Spezial habe ich nirgends bekommen. Mist. Dafür wurde der Kreditrahmen für meine Kreditkarte deutlich angehoben, meine Sparkarte war abgelaufen und musste, ohne dass ich Geld bekommen habe, neu bestellt werden und ich habe mir bei meinem Friseur das wohl teuerste Haargel der Welt gekauft. Es soll aber besser sein als jedes andere.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

8 Kommentare

  1. sorry, ich hab dich trotzdem lieb, aber ich muss das jetzt schreiben, sonst platze ich vor kreativität. entschuldigung, echt:
    wofür brauchst du denn haargel?

  2. abgesehen davon, dass du mir auch ganz ohne haare sympathischer wärst als so manchen löwenbemähnte zeitgenosse, reicht das teure gel so auch länger.

  3. Ich hab mich auch mal von meinem Frisör zu sowas überreden lassen. Nie wieder! Das Gel ist zwar klasse, aber wer soll das bezahlen? Vor allem, weil meistens noch weniger drin is, als beim normalen Gel.
    Aber bei deinen Haaren sollte es wirklich ein bisschen halten. 😉

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