Planet Terror

Nach Death Proof – Todsicher, der vor knapp drei Monaten im Kino lief, habe ich mir heute den zweiten Film aus Quentin Tarantinos und Robert Rodriguez’ Grindhouse-Projekt angeschaut, die Zombie-Hommage Planet Terror. Ein geiler Film mit mindestens so absurden und kranken Einfällen wie Tarantinos Beitrag, der sich den billigen Slasherfilmen und Roadmovies der 70er widmete. Rodriguez nimmt sich nun die Splatterfilme mit torkelnden, blutrünstigen Zombies vor und hat diesen ein sehr „liebevoll“ gestaltetes Denkmal gesetzt. Wie in den Vorbildern fängt alles auf einer Militärbasis an, wo ein geheimer Kampfstoff entweicht und umgehend harmlose Menschen in gierige schmatzende Zombies verwandelt. Nur ein ganz kleiner versprengter Haufen kann sich gegen die immer größere werdende Meute zur Wehr setzen, der Kampf scheint aussichtslos. Das klassische und abgedroschene Muster wurde noch einmal neu belebt und der Zombie-Meister aller Klassen George A. Romero, der selbst mit Land of the Dead und ganz aktuell Diary of the Dead zwei Nachfolger lieferte, wird seine helle Freude an Rodriguez’ Werk haben und das ein oder andere Zitat aus seinen Filmen finden. Mir ist es nicht schwer gefallen, die Gore-Klassiker Die Nacht der lebenden Toten, Dawn of the Dead und Day of the Dead, kurz die Trilogy of the Dead, nenne ich schon lange auf DVD mein Eigen, alles sehr seltene Sammlerstücke, und die Brüder im Geiste Tarantino und Rodriguez haben sich diese sicher auf schön öfters zu Gemüte geführt und lieben gelernt.

Die blutigen Gore-Szenen sind sicher nicht jedermanns Sache, die beiden haben das allerdings derart überspitzt dargestellt, dass niemand blass und angewidert aus dem Kino gehen muss. Im Gegenteil, die Ideen der beiden sind unglaublich, allein die Prothese der einbeinigen Gogo-Tänzerin Cherry Darling ist mehr als multifunktional. Wie bei Rodriguez und Tarantino üblich, glänzen auch wieder einige Alt-Stars, die die Kinoleinwand lange nicht mehr gesehen hat. Jeff Fahey ist mir seit Der Rasenmähermann nicht mehr begegnet, Michael Biehn, der Gute aus Terminator und der Böse aus Abyss, habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen, toll. Effekte-Altmeister Tom Savini ist als Polizist mit von der Partie, Bruce Willis hat eine schöne Nebenrolle und auch der Meister selbst, Quentin Tarantino, darf wieder den perversen Geisteskranken geben. Das Beste aber ist, dass Michael Parks nach From Dusk Till Down und Kill Bill zum dritten Mal den Texas Ranger Earl McGraw spielen durfte. Als dieser liefert er dann auch noch den geilsten Spruch des Films ab.

Wieder ein Kinoabend mit dem Prädiakt Deluxe. Vor dem Film gibt es leider nur einen der insgesamt vier Trailer aus der ursprünglichen Doppelvorstellung, den zu Machete. Alle vier finden sich dann hoffentlich in einer angemessenen DVD-Box.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

3 Kommentare

  1. So viele Gags und keinen kann ich verraten, das wäre zu gemein! Und der Spruch von Earl, dass sein Schwiegersohn so nützlich wäre wie ein…! Noch geiler als der Spruch aus Kill Bill, wo der Barbesitzer auf seinen Ellenbogen deutet und meint, er wäre so nützlich wie ein Arschloch hier.

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