Premiere im Dalle

Endlich! Zum ersten Mal in diesem Jahr war ich im Dallenbergbad – und es war so schön wie immer. Es waren auch die gleichen Typen um uns rum. 13-jährige Gangster mit riesigen Hosen, die ihren Müll lieber durchs Gras kicken als ihn wegzuwerfen, die rauchen und das cool finden, die von DayLight schon beschriebenen Girlies, die betonen, wo es noch nichts zu betonen gibt und dicke Frauen und Mädchen, die von ihrem Glück entweder noch nichts wissen oder einfach dazu stehen, dass sie aus dem Leim gegangen sind und sich nicht daran stören, ästhetische Störfaktoren zu sein: Der Bauch hängt über das Bikini-Höschen, die Speckröllchen verdecken den Rest davon oder das Ganze ist unter einem nassen weißen T-Shirt versteckt, so dass man doch das ganze Elend sehen muss. Eine junge Familie mit einem sehr süßen Baby und eine überhaupt nicht süße Mutter mit ihren Bälgern, die auf dem besten Weg zu Moppeln sind. Das kleinere Schwabbelkind hatte einen grünen Badeanzug und kam plötzlich flötschend zu ihrer völlig genervten Mutter, weil sie sich das Knie aufgeschlagen hatte und nach Hause wollte. Eine halbe Stunde wollte diese aber noch bleiben, also quengelte das Mädchen, dass sie was zu Essen möchte und wollte wissen, was in der Quick-Cool-Box alles drin ist. Die Mutter der ausgewogenen Kindesernährung zählte auf, was sie noch alles zu bieten hatte: Bärchenwurst, Dooostbrot und Salami. Kurz vor dem Heimgehen wurde dann auch die ganze Box geplündert und Mutter und Tochter schoben sich synchron bleiche Toastscheiben in den Mund, bis alles weg war und sie getrost nach Hause gehen konnten. Ich habe einen Block zum Schreiben vermisst und mir für den Sommer Folgendes vorgenommen: Ich werde mal einen Tag im Dalle verbringen und Leute beobachten, das zu Papier bringen, um es dann hier zu verewigen. Beste Real-Life-Comedy! Wunderbar!

Ein Kunstschuss mit dem Federball ist einem Pärchen gelungen: Wenn die Dame gezielt hätte, wäre der Ball sicher nie so sicher im offenen Rucksack eines Ritchies gelandet, der sich fast angegriffen gefühlt hat, als die gefragt haben, ob sie mal in seinen Rucksack greifen dürften. Sie durften!

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

6 Kommentare

  1. Ich war dieses Jahr noch nicht im Dalle, schade. Wahrscheinlich trage ich dann ein weißes T-Shirt, weil ich durch die tägliche Fahrt zur Uni nur an manchen Stellen gebräunt werden konnte.

  2. Im Dalle war ich seit Jahren nicht mehr.
    Ich bin dafür zu uncool glaub ich, weil die Coolen hüpfen über’n Zaun…

    Am Montag am Erlabrunner See waren auch ganz obskure Jung-Mütter, die ganz tolle Themen hatten. Und sie hatten wohl zu viel Geld, haben die ganze Zeit telefoniert…

    Ich seh übrigens den Code unten im Firefox nicht!

  3. Da will ich mit, Al Gore! Sag Bescheid, und wir beobachten zusammen. Das würde mir Spaß machen =^_^= Ich kann dann ja auch mal diese Konversationen aufnehmen, und wir stellen die dann verzerrt zum DL zur Verfügung!

    Bitte Bitte Bitte! *quängel*

  4. Ich kann mich Akurei nur anschließen. Wenn ich mal einen völlig destruktiven Tag haben sollte, gibt es wahrscheinlich nichts besseres, als mir algore im Schwimmbad zu sein und seinen Menschenbeschreibungen zu lauschen. Grusel!

  5. Am Ende steht es in der Zeitung:
    Al Gore im Dalle!
    Heute wird Al Gore den ganzen Tag zusammen mit einigen anderen Bloggern im Dallenbergbad verbringen, um Material für seinen Blog zu sammeln. Die Besucher sollten sich daher nicht stören, wenn sie bei ihren Small-talk-Dialogen beobachtet werden und ihre Gespräche anschließend im Internet wieder finden. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich nicht unbedingt ungeschickt zu verhalten, sei es im Schwimmbecken oder auf der Wiese. Außerdem sollte man darauf achten, was man sagt und worüber man spricht (es könnte jemand zuhören).

Kommentare sind geschlossen.