Heute Abend werden Frau Merkel und Herr Steinmeier wieder mit monströsen Sätzen um sich werfen, die Bürgerinnen und Bürger, die Wählerinnen und Wähler, die Deutschen und Deutschinnen ansprechen, um auch wirklich ganz politisch korrekt niemanden zu diskriminieren, der sich gerne diskriminiert fühlt.
Manche Meldungen lesen sich wie ein ganz schlechter Scherz, sie erweisen sich dann aber als das genaue Gegenteil eines schlechten Scherzes, als bittere Realitä, bei der das Lachen fast schwerfällt. Mal abgesehen davon, dass ich von der Piratenpartei überhaupt nichts halte (auf die Gründe werde ich hier jetzt nicht weiter eingehen, da das den Rahmen sprengen würde) und mich deren Bundestagswahlkampf nicht weiter interessiert, finde ich es wirklich bemerkenswert, dass sich ein paar Emanzen und Emanzinnen wirklich ernsthaft darüber beklagen, dass die Piratenpartei Piratenpartei heißt und nicht etwa PiratInnenpartei, um wirklich beide Geschlechter explizit zu erwähnen. Die Damen fühlen sich diskriminiert und haben noch nichts davon gehört, dass es auch geschlechtsneutrale Bezeichnungen in der deutschen Sprache gibt. Und andere Probleme haben die offenbar auch nicht.
Gibt es Piratinnen überhaupt? Geena Davis hat mal in einem Film mitgespielt, der Die Piratenbraut hieß. Das wäre doch auch eine Möglichkeit: Piraten- und Piratenbräute-Partei. Wäre wahrscheinlich viel zu sexistisch und eine Emanze mit „Braut“ zu betitteln betiteln wäre wohl kontraproduktiv und vor allem sachlich falsch.
Pirateuse, Piratesse, … es gibt sicher noch weitere weibliche Endungen. Wenn schon der Kommentator bei der Frauen-Fußball-EM von „Tormännin“ spricht, wissen wir, dass manche Menschen in unserem wirklich einen großen Geltungsdrang haben.
Hehe, ich halte dafür von der CDU, CSU nichts. Nein, gar nichts. Konservatives scheiß Pack. Wäre ich vor 30 Jahren geboren, würde ich die Opas vielleicht noch wählen.
Frank-Walter Steinmeier spricht in einer Tour von „Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten“. Ein Glück für ihn und seine Genossinnen und Genossen, dass der Name nicht noch länger ist.