Relativismus in Reinkultur

Langsam wird es grotesk, was wir in Sachen Olympia-Proteste von höchsten Positionen zu hören bekommen. Es war mal wieder IOC-Chef Jacques Rogge. Er hat sich jetzt verärgert, aber sehr wissend über die nicht enden wollenden China-Proteste geäußert und sich als großer China-Versteher zu erkennen gegeben. Er forderte ein Ende der chinakritischen Proteste und meinte, die lautstarke Kritik sei ein großer Fehler, er möchte lieber eine leise und respektvolle Diskussion. Durch diese wird nämlich dann sein Olympia nicht gestört, da Demonstranten auch den Sponsoren nicht ganz behagen, meine Meinung. Die Chinesen bräuchten Zeit, sich zu entwickeln. Er habe seine Positionen, die Chinesen ihre, manchmal würden sich diese eben widersprechen. Auch eine Möglichkeit, mit Menschenrechtsverletzungen umzugehen.

Ab dem 2.Mai wird Rogge einen ganz tollen Fackellauf ohne Proteste erleben. Jubelnde Menschen, chinesische Fahnen und ein enthusiastischer Empfang für das olympische Feuer. Ab diesem Tag wird die Fackel nur noch auf chinesischem Boden getragen und es kann leise und respektvoll diskutiert werden.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“