Rumgejammer

Worüber beschweren sich die Türken? Die Strafen, die direkt nach dem skandalösen WM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz Ende letzten Jahres gefordert wurden, waren wesentlich drastischer – damals war nämlich u.a. auch von einem Ausschluss von der WM 2010 die Rede, schließlich waren das nicht die ersten Vorfälle dieser Art bei einem Heimspiel der Türken, aus dem sie weniger erfolgreich hervorgegangen sind. Jetzt müssen sie sechs Heimspiele in der EM-Qualifikation auf neutralem Platz mindestens 500km entfernt von der Staatsgrenze ohne ihre "Fans" austragen, dazu wurden die Oberschläger für die sechs Spiele gesperrt. Auch der Schweizer Benjamin Huggel wurde gesperrt, diesen trifft die Strafe aber wesentlich härter, denn im Gegensatz zu den Türken ist die Schweiz bei der WM 2006 dabei und die verpasst Huggel komplett, vorausgesetzt die Eidgenossen kommen nicht ins Finale; dann wird Huggel auch noch Spiele der EM im eigenen Land verpassen, weil die Schweiz nach der WM keine Pflichtspiele hat – das ist hart. Aber worüber sich die Türken aufregen? Wann sieht man denn in dem Land, das in die EU möchte, endlich ein, dass dieses Verhalten eine harte Strafe verdient hatte? Dagegen greift man den aktuellen Karikaturen-Konflikt auf und behauptet, mit diesem Urtiel hätte man die Türkei gekreuzigt…

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“