Sakrileg

Gestern war ich mit meinem Bruder im Kino, wo wir uns The Da Vince Code – Sakrileg angeschaut haben. Ich habe den Roman von Dan Brown gelesen und der hat mir eigentlich sehr gut gefallen, auch wenn er gegenüber dem Vorgänger Illuminati nicht sehr viel Neues brachte. Jetzt wusste ich ja schon, wie es ausgeht und so habe ich mir den Film also angesehen und mit dem verglichen, was ich mir vorgestellt habe. Gandalf spielte Sir Leigh Teabing, Amelie Sophie Neveu und Forrest Gump ist Robert Langdon, darüber hinaus tauchte plötzlich Herr Kaleun auf und verhalf Forrest und Amelie zur Flucht, ehe er sie umbringen wollte. Ein netter Film, kein Meisterwerk, aber gute Unterhaltung, wenn man das Buch nicht gelesen hat.

Ein paar Fehler haben sich natürlich eingeschlichen: Silas, der Albino-Mönch, spricht immer Latein mit seinem Lehrer, nur kann er es nicht! Wenn er „Suscipe anima meus“ betet, kann es sein, dass er nicht verstanden wird. Nimm meine Seele an! „anima“ ist zunächst einmal feminin, weiblich, deshalb muss auch das Possessivpronomen „meus“ eine feminine Endung haben, es müsste also „anima mea“ heißen! Jetzt war der Fehlerteufel aber noch nicht fertig, denn „anima mea“ ist Akkusativ-Objekt zu „suscipere“, annehmen, deshalb muss es „animam meam“ heißen! Silas muss also „suscipe animam meam“ beten, sonst wird das nichts mit der Erlösung! Vielleicht braucht Columbia einen Latein-Nachhilfelehrer!

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

6 Kommentare

  1. also ich finde, einen Klugscheisser-award ehrenhalber hat nur verdient, wer die Besserwisserei eines anderen besserwisserisch korrigiert; aber ich bin ja nicht in der Jury, sollen die nur ihre Auszeichnungen inflationär verschleudern….zweiter Klasse hätte ich verstanden, aber ehrenhalber

  2. Ich bin mit relativ wenig Erwartungen in den Film gegangen, nachdem ich kaum gute Kritiken gehört hatte. Am Ende war ich dann doch eher positiv überrascht und bin der Meinung, dass er recht gut umgesetzt wurde, gerade was die vielen Monologe Langdons bzgl. der ganzen Erklärungen betrifft. Tom Hanks konnte ich mir anfangs gar nicht als Robert Langdon vorstellen, inzwischen habe ich mich damit abgefunde, glaube aber dennoch, dass ein anderer Schauspieler besser in die Figur gepasst hätte.

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