Schmidt und Pocher statt Schmidt und Pocher

Schade, Harald Schmidt und Oliver Pocher gehen ab April wieder getrennte Wege. Ich fand die Sendung der beiden wirklich witzig und unterhaltsam, auch wenn beide allein sicherlich besser sind. Schmidt war ohne Pocher besser, auch Pocher finde ich als Solo-Moderator besser. Aber beide zusammen waren dennoch eine lustige Mischung, gerade weil sie eigentlich überhaupt nicht zusammenpassen. Der eine ist der Intelektuelle, der sich über alles erhaben fühlt, der andere der Holzhammer-Spaßmacher, der auch mal knallhart jemanden beleidigt und dazu mit tollen Parodien unterhält, die deshalb so lustig sind, weil sie so schlecht sind, von Lukas Podolski mal abgesehen, der ist genial getroffen. In den letzten Wochen hat mich zunehmend gestört, dass Pocher als Dummerle dargestellt wurde, der bei Schmidt eigentlich nur Beiwerk ist und nichts anderes kann, als Podolski nachzumachen; da hat sich die Trennung, die Fred Kogel jetzt bekanntgegeben hat, beinahe abgezeichnet. Auf jeden Fall hat mich die Meldung heute Morgen nicht überrascht.

Vielleicht ist das ja die Chance für die ARD, beide mit eigenen Sendungen im späten Abendprogramm zu etablieren. Es scheint ja eher an Schmidt zu liegen, dass die Sendung immer wieder mal nicht zu sehen ist und längere Pausen einlegt. Wenn die ARD mutig ist und auch Pocher wieder „wüten“ lässt, bin ich genauso Stammzuschauer wie bei Schmidt, wenn der wieder seinen Humor auf dem gewünschten höheren Niveau zeigt. Auf dieses pseudointellektuelle Gelaber bei Scheibenwischer kann ich nämlich bekanntlich verzichten.

Schade, hoffentlich gibt es für keinen der beiden eine längere Bildschirmpause.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

3 Kommentare

  1. Das bezweifle ich, beide hören ja nicht auf. Die könnten mal Priol, Schramm und die ganzen unlustigen Kabarettisten zu irgendeinem offenen Kanal schicken.
    Ich vermisse echt den alten Scheibenwischer, als das noch bissige intelligente Satire und nicht stets mahnende Besserwisserei war.

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