Sneak? Kannste vergessen!

Paparazzi. Alle böse. Gemein. Geldgierig. Skrupellos. Schmierig. Hollywoodstar. Gut. Nett. Naiv. Erfolgreich. Braver Familienvater. Provozierter Unfall. Fotos. Kind im Koma. Rachefeldzug. Zehn kleine Negerlein. Polizei schaut weg. Böse tot. Gut gewinnt.
Genauso einfältig war das, was wir da gestern in der Sneak gesehen haben: Mehr als dummer Mist. Ein braver Hollywoodneuling hat einen Konflikt mit einem finsteren Paparazzi, der Bo Laramies Sohn immer wieder abfilmt. Er schlägt ihn nieder, wird dabei aber von den anderen bösen Paparazzi gefilmt und bekommt eine Strafe. Dennoch erklären die Paparazzi dem Star einen Privatkrieg und treiben ihn schließlich in einen Unfall, bei dem der kleine Sohn schwer verletzt wird; Zeugen gibt es keine, weil die Paparazzi mit allen Wassern gewaschen sind. Dann trifft Laramie den ersten auf einer einsamen Straße…
Ein billiger Rachestreifen, den man sich als trashigen B-Movie antun könnte, wenn nicht Mel Gibson als Produzent im Hintergrund stünde. So nimmt sich der Film viel zu ernst und zeichnet das Gut-Böse-Schema so eindimensional, dass man sich echt verarscht vorkommt. Leider wieder mal ein Film, bei dem man ohne zu zögern „Kannste vergessen“ ankreuzen konnte.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“