Stillstand oder Fortschritt? – Das Ergebnis des Bürgerentscheids

Noch knapp zwei Stunden haben die Wahllokale geöffnet, fast 40% der Würzburger haben aber schon vorher mittels der Briefwahlunterlagen abgestimmt. Ein Modell, das Schule machen könnte, um die Wahlbeteiligung generell zu steigern, schließlich lag diese bei der letzten Kommunalwahl nicht sehr viel höher.

Egal. Heute zählt es und ich hoffe sehr, dass sich die Verhinderer nicht erneut durchsetzen können, sondern die Vernünftigen in Würzburg in der Mehrheit sind und FÜR eine Grünanlage und FÜR ein Parkhaus am Kardinal-Faulhaber-Platz stimmen. Alles andere wäre hohl, zumal gerade die Würzburger Grünen vor gar nicht so langer Zeit für eine Komplettbebauung waren. Jetzt schwadronieren sie davon, wie sehr dieses Plätzchen kühlen würde. Genug aufgeregt, zu diesem Thema und den scheinheiligen Klimaschutzargumentchen habe ich genug geschrieben. Es geht diesen Öko-Fundamentalisten darum, das Auto aus der Innenstadt zu verbannen, koste es, was es wolle. Sie selbst sind ja hier, ihnen ist es scheißegal, wie andere in die Stadt kommen. Ein besserer ÖPNV ist ihr Argument, den zaubert ihnen aber niemand einfach so vom Himmel. Die Grünen eben.

Faulhaberplatz Kopie

Ab 18.00 Uhr wird auch ausgezählt, dann warte sicher nicht nur ich gespannt auf das Ergebnis dieses heutigen Bürgerentscheids. Auf dieser Seite der Stadt Würzburg kann man stets aktualisiert den aktuellen Zwischenstand und auch das Endergebnis abrufen: www.wuerzburg.de/abstimmungsergebnis funktioniert aber leider – mal wieder – nicht. Ändert doch mal bitte diesen Link, der aber auch jedes Mal wieder gesetzt wird.

Und auch bei der Mainpost gibt es hier einen ständig aktualisierten Live-Ticker.

Aktualisierung 18.06 Uhr: Jetzt kann mit dem Auszählen begonnen werden, seit sechs Minuten sind die Wahllokale geschlossen. Erste Ergebnisse soll es laut Stadtverwaltung ab halb sieben geben. Auch die Mainpost verwurstet im Ticker noch all ihr Material, das sie in den letzten Monaten angehäuft hat. Manche Gesichter will ich so schnell nicht wieder sehen, wenn es um das leidige Thema „Bürgerentscheide in Würzburg“ geht.

Aktualisierung 18.17 Uhr: Der Mainpost-Ticker ist ein schönes Angebot, mehr als belangloses und hohles Gelaber über Bauchgefühle gibt es dort aber mangels konkreter Informationen noch nicht. Dann lieber gar nichts schreiben, aber das bringt wahrscheinlich zu wenig Traffic. Daher, alberne Fragen im Stile von „Was meint ihr…“, wie wir sie von „Würzburg erleben“ kennen.

Aktualisierung 18.23 Uhr: Offenbar sind nicht mehr viele Menschen heute ins Wahllokal gegangen, aus zwölf Stimmbezirken werden die Stimmzettel ins Rathaus gebracht, weil unter 50 gekommen sind. Ab 18.45 Uhr soll es Ergebnisse geben, bis dahin spammen wohl noch ungefragt Nutzer den Ticker der Mainpost voll. Blähungen sind auch ein Bauchgefühl.

Aktualisierung 18.38 Uhr: Erste Zahlen lassen Schlimmes befürchten. Ist Würzburg tatsächlich so ein Kaff voller Verhinderer, denen es nur ums Prinzip geht? Sind die Wähler wirklich wieder den hohlen Versprechungen der Öko-Fundamentalisten auf den Leim gegangen? Ich hoffe weiter, schließlich kommen noch die 40000 Briefwähler. 2500 Stimmen ausgezählt, nur ein Drittel fürs Ratsbegehren, das ist hoffentlich keine Tendenz.

Aktualisierung 18.54 Uhr: Es wird nicht besser! Leben hier echt so viele bornierte notorische Verhinderer? „Provinz auf ganz hohem Weltniveau“ wollen da offensichtlich ganz viele! Entlassen wir doch gleich den Stadtrat, wenn sich immer gleich eine Bürgerinitiative gründet. Aber: Die Briefwahlstimmen fehlen noch.

Aktualisierung 19.14 Uhr: Triumphgeheule bei den Verhinderern, erstes Wundenlecken bei den Anhängern des Ratsbegehrens. Diese Bürgerinitiativen in Würzburg gehen mir mehr und mehr auf die Eier. Ein Spielzeug für Verhinderer. Nicht mehr, nicht weniger. Und wenn ich im Konjunktiv vorgetragene „Man müsste“-Formulierungen der ganzen Ökos lese, die ständig mit nicht vorhandenem Geld den ÖPNV ausbauen wollen, frage ich mich, wie der attraktiver werden soll, wenn er mangels Nutzung immer teurer werden muss.

Aktualisierung 19.52 Uhr: Es sieht ganz danach aus, als würde das nächste Projekt verhindert. Im Ticker der Mainpost findet sich zwischen den wichtigen Informationen von Herrn Jung vor allem dümmliches Triumphgeheule von Menschen, die in ihrer kleinen Welt nur sich und ihre Mobilität sehen und sich vor lauter Wünschen nicht mehr auskennen, wer das überhaupt finanzieren soll. Vielleicht sollte die Mainpost in Zukunft dieses völlig interaktive Tickern sein lassen, dieses irrelevante Geblubber nervt.

Aktualisierung 20.13 Uhr: Bürgerinitiativen nerven. Von einer Handvoll Verhinderer müssen wir uns hier laufend schikanieren lassen, die Arbeit des Stadtrats wird ad absurdum geführt, weil offenbar zu viele Menschen Spaß daran haben, es denen da im Rathaus mal zu zeigen. Frustrierend.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“