Stirb langsam…. und auch noch qualvoll

Wer hätte gedacht, dass dieser Titel – Stirb langsam – von den einst Ende der 80er und Anfang der 90er-Jahre das Action-Genre bereichernden Filmen um den New Yorker Cop John McClane rund 20 Jahre später als Motto für den Niedergang jener Reihe umfunktioniert werden kann. Stirb langsam 4.0 war kein würdiges, aber noch akzeptables Sequel; meiner Meinung nach hauptsächlich versaut durch maßlose Übertreibung beim dem Duell zwischen dem LKW und dem Kampfflugzeug am Ende des Streifens. Mit Vorfreude auf einen netten Kinoabend, aber dank des Vorgängers ohne hohe Ansprüche habe ich mir schon gestern meine eigene Meinung von Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben bilden können. Zu Beginn sieht man, wie Jack McClane einen Mord im Auftrag eines entmachteten Politikers begeht, für den er verhaftet und verurteilt werden soll. Sein Vater reist also nach Moskau, um seinen Sohn, zu dem der Kontakt schon länger abgebrochen ist, aus der Situation zu befreien. Als sich eine Söldnertruppe den Zugang zum Gericht sprengt, entkommen die beiden Angeklagten, zu denen sich John nach einer unsinnigen Schrottaktion sämtlicher Fahrzeuge im Moskauer Straßenverkehr zur Rush Hour gesellt. Das genügt, um die platte Story  zu beschreiben. Es folgt die Erkenntnis Johns, dass sein Sohn ein Geheimagent beim CIA ist, die Aussöhnung zwischen Vater und Sohn anhand von Erinnerungen an die Kindheit oder schmalzigen „Ich hab dich lieb“-Dialogen, einem Showdown in Tschernobyl, wo man neuerdings Mittel zur Verfügung hat, um die Strahlung zu neutralisieren, und das alles versehen mit aufgesetzten Sprüchen, die dem Gesamtpaket noch eine Portion Witz verpassen sollen.

Haben wir nicht gerne verziehen, dass während des Leidens und Sterbens Papst Johannes Paul II. oder jährlich am Hl. Abend traditionsgemäß Stirb langsam zur besten Sendezeit ausgestrahlt wurde? Zwei überflüssige Fortsetzungen einer legendären Trilogie haben das Maß deutlich überschritten und einen großen Schatten auf den Namen dieser Reihe geworfen. Hat nicht mal Bruce Willis einen Stolz, eine derartige Produktion zu unterstützen, kannte er das Drehbuch nicht oder braucht er die Kohle? Schade auf jeden Fall um die Kohle, die man dafür im Kino ausgibt, wenn man nicht vorgewarnt wurde.

Ein Kommentar

  1. Ich werde mir den wohl offenbar nicht mal auf DVD anschauen! Das ist ja offenbar Idiotenkino und pure Zeitverschwendung. Der Klassiker verkommt zum Franchise-Dreck.

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