Schön, dass auch in Bayern ab dem nächsten Semester Studiengebühren bezahlt werden müssen. Wird dann schlagartig die Lehre besser und die Betreuung durch Professoren erstklassig? Wächst die Uni quasi über Nacht und gewinnt in den nächsten Semesterferien jede Menge neue Räume hinzu? Ich bezweifle es zu Recht sehr stark und gehe doch mal ebenso stark davon aus, dass sich NICHTS ändern wird, außer dass unsere Geldbeutel aufs ärgste strapaziert werden. Gestern hatten wir in der Germanistik „Examenskurs“, wie er sich nennt. Eine super Sache und unter den gegebenen Umständen auch bestens organisiert. Aber: Schon das Wort „Kurs“ muss hier sehr großzügig interpretiert werden, denn in einem Kurs sollten möglichst viele Leute zu Wort kommen können. Das ist aber bei fast 80 Leuten unmöglich. V.a. dann, wenn diese 80 Leute von einem Professor betreut werden, der aus verständlichen Gründen z.B. keine Probeklausuren korrigieren kann. Wo sollte er auch die Zeit dafür hernehmen? Größere Räume? Wenn wir Glück haben, wird irgendwo in der Phil II, unserer Fakultät, ein größerer Raum gefunden – aber wie gesagt nur, wenn wir Glück haben. Auch andere Examenskurse platzen aus allen Nähten und das nicht deswegen, weil da jeder mal eben reingeht, sondern weil auf einen Professor viel zu viele Studenten kommen. Sollte sich das schlagartig zum nächsten Semester ändern, ich würde verstummen und meinen Hut ziehen. Müssten aber für diesen Zweck nicht längst Probe-Vorlesungen stattfinden, zusätzliche Professuren vergeben werden? Am Hubland sieht man in der Phil II auch nirgends einen Bauarbeiter, der vielleicht die Raumnot versucht zu beheben. Wer hat denn gesagt, mit den Studiengebühren ginge eine Verbesserung der Lehre einher? Leere Sprüche und Phrasen, um Kritiker verstummen zu lassen.
Daneben wurde der JULIUS eingestellt, eine Zeitung von Studenten für Studenten und das unter professioneller Führung. Jetzt bekommt man aufgemöbelt die Uni-Meldungen, die man auch auf der Homepage lesen könnte. So haben wir nun eine werbefreie Startseite der Uni-Homepage, die Aussicht, eventuell Elite-Uni zu werden und ab dem Sommersemester nur ein Problem mehr: Finanziere dein Studium. Irgendwie.
Vielleicht sollte Bildungspolitik von Leuten gemacht werden, die sich damit auskennen!
Meine Gebühren übernimmt die Firma
:))
Das Problem ist doch, dass die Gelder auf alle Fakultäten verteilt werden, was bleibt denn da noch übrig für die Geisteswissenschaften, wenn sich die Physik eine neue Plasmaschleuder oder was weiß ich anschafft? Unser einziges Argument ist die bloße Masse, 3000 Studenten studieren an der Phil2, da wird sichh auf längere Zeit nichts ändern…
Aber 3000 Studenten bringen dann über die Gebühren die meisten Gelder, das dann die Physik-Uhus wieder für sich haben!
Studiengebühren sind ungerecht und unsozial, und wenn die Konsequenz ist, dass mehr Abiturienten wieder Ausbildungen beginnen, kann man den Verantwortlichen nur gratulieren!
Dafür bekommt die Uni Patentrechte an den Physikerfindungen.
Wie einträglich ist denn die Phil?
In Würzburg haben die Abiturienten auf jeden Fall nicht statt Studium den Ausbildungsplatz gewählt, denn laut Main-Post gab es noch nie so viele Studienanfänger wie dieses Semester. 56% davon wählten einen Lehramtsstudiengang. Hier scheint die Studiengebühr niemanden abgeschreckt zu haben.
Wie bitte? Examenskurs? Probeklausuren? Euch geht es anscheinend zu gut! Man muss Euch ja nicht alles auf dem Silbertablett servieren. Zur Prüfung anmelden, lernen, hingehen, fertig. Vielleicht ist in den Naturwissenschaften vielleicht auch deshalb soviel Geld da, weil das Geld nicht für unnütze Lehrveranstaltungen ausgegeben wird. Theologie? Abschaffen! Wird wie früher direkt im Kloster gelehrt! Kulturwissenschaften? Auf wiedersehen! Übrigens: Bei der allgemeinen Durchfallquote bei unserem Studiengang wäre es tatsächlich von Vorteil, wenn sich manche Leute einen Ausbildungsplatz suchen würden.
„Zur Prüfung anmelden, lernen, hingehen, fertig.“
Weshalb mach ich jetzt wohl BA?
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Leider bin ich aber ein tiefer Verehrer der Kulturwissenschaften.
Sonst hät ich an der Uni ja nie ein Mädel zum Anschauen gehabt!
Und Lehrämtler sind sowieso die Hosenscheißer schlechthin.
Mit 40 in Rente gehen und den Kampf um den Arbeitsplatz meiden.
Ich sollte doch mehr Kinder in die Welt setzen
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Nur mit Theologie erhöht man nicht das BSP in Deutschland, deswegen ruhig das Geld in die Naturwissenschaften, viel sinnvoller :mrgreen_wp: .
Also ich habe noch keinen Theologen gesehen der ein Patent angemeldet hat und dann Geld verdient hat. 8) 😛 :lol_wp:
Dafür seh ich die ganze Zeit Pseudowissenschaftler, die uns echten Arbeitern und Forschern die Frauen wegnehmen!
Nerdsein bringt zwar Geld ein, wird aber in der Gesellschaft nur als minderwertige Arbeit betrachtet.
Jeder soll zwar wissen, was die GRetchenfrage ist,
Aber was bedeckt Veränderliche sind, das ist unnütz..seltsam
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examenskurs 2007 – es gibt jetzt studiengebühren (das nur vorweg, damit der kommentar nicht missverstanden wird).
es hat sich tatsächlich seit letztem jahr was verändert. im examenskurs sitzen jetzt nicht mehr 80 leute, wie dies noch vor einführung der studiengebühren der fall war. der kurs findet auch nicht mehr in einem zu kleinen raum statt.
heute sieht es so aus: 150 teinehmer (offiziell auf der liste, leute ohne anmeldung nicht berücksichtigt). hörsaal 1 phil-gebäude (trägt zu einer richtigen arbeitsatmosphäre bei, wenn man die leute nur von hinten sieht)
da bleibt nur noch ein dank für die enorme verbesserung der situation an den universitäten, die durch einführung der studiengebühren erreicht wurde: danke csu (ich hatte mich erst vertippt, dann aber unter berücksichtigung des falles eva h., den parteinamen wieder gelöscht), danke edmund s. (du hast ja deinen lohn schon erhalten), danke thomas g. (ich wünsch dir von herzen alles gute)
anmerkung zum schluss: es ist ja verständlich, dass der examenskurs so überfüllt ist. weitere kurse wären ja viel zu teuer. da baut die uni doch lieber ein neues chemiegebäude oder eine elektronenschiffschaukel oder wasweißich, was natürlich alles wesentlich billiger ist.