Telefon-Terror

Hier im Haus meiner Würzburger Wohnung hat irgendein Volldepp in nächster Umgebung den Rufton seines schnurlosen Telefons so laut gestellt, dass jedes Mal, wenn dort ein Anruf eingeht, die Nachbarwohnungen Bescheid wissen, dass hoffentlich bald telefoniert wird. Der- oder diejenige wird nämlich zu den unmöglichsten Tageszeiten angerufen und der Ton geht durch Mark und Bein. Ein völlig neues Geräusch. Ich weiß das, ich wohne seit mehr als einem Jahr hier. Da tut unser übereifriger Blockwart nichts dagegen. Mich wegen meines Autos im Hof anschwärzen, später bei anderen dulden und jetzt tatenlos zuhören, wie nachts Leute angerufen werden. Aber das ist das Problem bei alten Leuten, die hören mit dem Alter nicht mehr so gut.

Vor fünf Minuten hat es geklingelt, jetzt eben wieder und vorgestern war es halb zwei. Am Sonntagvormittag um kurz nach acht war der Kontrast zum Klingeln mitten in der Nacht. Mich würde ein solches Telefon in meiner Wohnung wahnsinnig machen. Ich kann mich aber glücklich schätzen, dass das ein Standard-Rufton ist und kein verrückter Frosch, ein verliebter Hamster oder ein liebestolles schwules Krokodil. Gibt es das?

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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