The boys are back in town

Dicke Muckis. Markige Sprüche. Mächtige Wummen und bombastische Explosionen. Rohe Gewalt als einzige Lösung. Dazu eine Besetzung, die mir altmodischem Actionfilmfan die Freudentränen in die Augen treiben. Sylvester Stallone als Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion, Jet Li, Dolph Lundgren, Mickey Rourke, Eric Roberts und Jason Statham als weitere Recken und eine Story, in der nur noch Chuck Norris oder Michael Dudikoff gefehlt haben, da diese in den späten 80ern und frühen 90ern regelmäßig böse Drogenbarone in Südamerika oder sonstwo gejagt haben, bevorzugt als Ein-Mann-Armee gegen alle.

The Expandables ist ein altmodischer Actionfilm mit einer altmodischen Story und altmodischen Stars. Mit einem Augenzwinkern nehmen sie ihr Image dabei immer wieder auf die Schippe, sympathische Kurzauftritte von Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger leisten hier einen witzigen Beitrag. Stallone, Li und Lundgren sind nicht mehr ganz taufrisch, Jason Statham ist in der Altherrenriege der mit Abstand jüngste. Zusammen jagen sie als geheime Spezialeinheit einen übergelaufenen Ex-CIA-Agenten – Wen sonst?! – auf einer südamerikanischen Insel, der dort mit Dorgen – Mit was sonst?! – ein Vermögen scheffelt und müssen dabei dessen Privatarmee vernichten.

Beste Unterhaltung war das, ich hatte meinen Spaß und hoffe, dass sich Sly so schnell nicht zur Ruhe setzt. In einer Zeit, in der verweichlichte Spargeltarzane wie Nicolas Cage den Actionhelden geben und metrosexuelle Vampirspacken für Millionen sorgen, sind die dicken alten Muskelprotze wohltuende Abwechslung und wecken diese nostalgische Freude, weil nicht alles aus dem Computer kommt und auch mal echte Explosionen zu sehen sind, nicht nur digitaler Overkill. Warum das Blut (teilweise?) aus dem Rechner kommt und nicht aus altmodischen Blutbeuteln, weiß Sly allein. Das ändert aber nichts daran: Die alten Säcken machen Laune, wie der Spiegel gestern so passend getitelt hat.

Noch was: Die Trailer vor dem Hauptfilm waren schlimm. Wenn „Jackass 3D“ der einzige Trailer ist, der Lust auf mehr macht, spricht das Bände, oder?

Link: Zwei Reviews bei den Fünf Filmfreunden.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

Ein Kommentar

  1. Sly schaut auf jeden Fall wesentlich besser (erhalten) aus als Arni. Bei dem hat irgendein Bösewicht den Stöpsel gezogen…

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