The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz

Endlich habe ich diesen großartigen Western in meiner DVD-Sammlung. Ich mag ja eigentlich die dreckigen Italo-Western lieber als die klassischen US-Western mit John Wayne, weil man den (Anti-)Helden da die Kampfspuren ansieht, während John Waynes Hemd auch nach der dritten Saloon-Schlägerei noch perfekt sitzt und allenfalls die Haartolle mal verrutscht. Dennoch sind das große Filme. Rio Bravo, Der Teufelshauptmann, Bis zum letzten Mann. Einfach großartig. Der beste amerikanische Western ist aber The Wild Bunch von Sam Packinpah, einem meiner Lieblingsregisseure. Ein Spät-Western aus dem Jahr 1969, aber unglaublich gut, wohl wegen der gebrochenen Helden, die auf ihren Pferden zwischen den ersten Autos völlig fehl am Platz wirken. Ein Meisterwerk über Verrat, Gewalt und die Sinnlosigkeit des Tötens.

Sam Peckinpah hat das blutige Sterben in Zeitlupe erfunden, er zeigt die Gewalt, um sie anzuprangern. In der Tat verherrlicht der Film diese nicht, auch wenn der Western wirklich sehr brutal ist. Die Schießerei am Anfang und der Showdown setzten Maßstäbe für Hollywood, aber auch für Hongkong. John Woo, Quentin Tarantino, Martin Scorsese, Ridley und Tony Scott lassen grüßen…

Jetzt habe ich mir The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz als restaurierten und ungekürzten Director’s Cut gekauft.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

2 Kommentare

  1. Oh – was für ein Irrtum. Bei der Überschrift dachte ich, du kommentierst das Fußballspiel Deutschland-England von gestern abend …

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